Vergiftete Wahrheit
Thriller, One, Samstag, 21.45 Uhr
In seinem Justizthriller von 2019 erzählt Todd Haynes von einem scheinbar aussichtslosen Kampf: auf der einen Seite ein Anwalt, Robert Bilott (Mark Ruffalo), der in der schieren Flut der Fälle fast untergeht. Auf der anderen Seite ein mächtiger US-Konzern, der sich mit zwielichtigen Methoden um Verantwortung drückt. Realer Hintergrund: Der Chemieriese DuPont hatte wissentlich Abfallstoffe ins Grundwasser geleitet und so die Gesundheit Tausender Menschen geschädigt. Bilott vertrat von 1998 an jeden einzelnen Fall vor Gericht und holte insgesamt eine dreistellige Millionensumme heraus. Den langen Weg dorthin beschreibt Haynes in seinem vielleicht konventionellsten Film, ganz ohne ambivalente Zwischentöne. Es geht ausschließlich um die Leistung eines einzelnen Mannes und die Opfer, die er bringt.
Was Frauen wollen
Komödie, RTL 2, Sonntag, 20.15 Uhr
In seinen guten Zeiten war Mel Gibson fähig zur Selbstironie. Etwa als Pokerspieler „Maverick“ (1994), dem das Glückshemd beim Waschen eingegangen ist. Oder, wie im Film von Nancy Meyers, als Werbestratege Nick Marshall, der nach einem Badeunfall mit Beautyprodukten plötzlich die Gedanken der Frauen hören kann. Unter anderem die seiner Chefin (Helen Hunt), die in dem Macho ungeahnte Gefühle auslöst. Was plump klingt, funktioniert, weil Gibson damals noch ein gewisses komisches Talent mitbrachte. Der anderen, düsteren Seite seiner Persönlichkeit widmet sich eine Arte-Dokumentation: „Mel Gibson – Vergöttert und verteufelt“ (Sonntag, 22.25 Uhr). Helen Hunt wiederum ist in ihrer lebensklugen Geradlinigkeit das perfekte Gegengewicht zu den sogenannten starken Männern, wie schon bei Jack Nicholson in „Besser geht’s nicht“ (1996).
The Beach
Abenteuer, RTL 2, Nacht zu Montag, 1.10 Uhr
Ein Glück, dass es Instagram noch nicht gab, als dieser Film im Jahr 2000 entstanden ist. Sonst hätten die Touristen den Strand womöglich schon während der Dreharbeiten überrannt. So hat es ein bisschen gedauert, bis die geheime Maya Bay auf der thailändischen Insel Ko Phi Phi wegen konstanter Überfüllung irgendwann nicht mehr öffentlich zugänglich war. Zu dem Ansturm hat Danny Boyles Verfilmung eines Romans von Alex Garland einen gehörigen Teil beigetragen. Bei der traumhaften Kulisse lacht jedes Backpacker-Herz, noch dazu, wo der junge Abenteurer Richard (Leonardo DiCaprio) so schön analog reist – mittels handgezeichneter Karte. Ein guter Grund also, nostalgisch zu werden, Boyle hat das Lebensgefühl einer ganzen Generation von Urlaubern auf den Punkt gebracht. Auch wenn das Paradies in Buch und Film trügerisch ist.
Die Unbestechlichen
Gangsterfilm, RBB, Nacht zu Sonntag, 0.20 Uhr
Chicago zur Zeit der Prohibition, Zwanzigerjahre. Inmitten von Schmuggel, Korruption und Tod hat vor allem ein Mann das Sagen: Al Capone (Robert De Niro). Um ihn dranzukriegen, müssen sich die Ermittler um Eliott Ness (Kevin Costner; an seiner Seite: Sean Connery) etwas einfallen lassen und – fast das Wichtigste – unbestechlich bleiben, daher der Titel des Films. Brian de Palmas zweiter Ausflug ins Gangstergenre nach „Scarface“ (1983) hat große Szenen und dementsprechend viele Fans, auch solche, die sein Werk liebevoll persiflieren. Die Macher von „Die nackte Kanone 33⅓“ haben zum Beispiel die legendäre Schießerei im Bahnhof nachgestellt, in der ein Kinderwagen die Hauptrolle spielt. Von den versammelten Stars kam nur De Niro nicht so gut weg – für Sean Connery dagegen erfüllte sich mit dem Oscar als bester Nebendarsteller ein Lebenstraum.