Meine Braut, ihr Vater und ich
Familienkomödie, ORF 1, Sonntag, 13.25 Uhr
Nachdem an dieser Stelle vor Kurzem der zweite Teil der Slapstick-Familiensaga gefeiert wurde, muss nun der Ausgangspunkt des Hochzeitswahnsinns gerühmt werden. Im ersten Teil macht die männliche Krankenschwester Gaylord „Greg“ Focker (Ben Stiller) Bekanntschaft mit seinen stockkonservativen Schwiegereltern, vor allem mit dem Vater der Braut Jack Byrnes, dem Robert De Niro eine derart unaufhaltsame Grantigkeit verpasst, dass es genügt, wenn Focker und Byrnes sich einen Blick zuwerfen, um die erste Lachsalve zu garantieren. Der ehemalige CIA-Mann lässt nichts aus, um Focker zu drangsalieren, der empfindsame Anti-Macho Focker lässt kein Fettnäpfchen aus, um eine angespannte Situation noch schlimmer zu machen. Dass nach diesem Film weiter geheiratet wurde, ist erstaunlich.
Und täglich grüßt das Murmeltier
Medienkomödie, Sat 1 Gold, Samstag, 20.15 Uhr
Manche Filme schaffen es, sich allein mit einem kleinen Dialog ins Filmklassiker-Gedächtnis einzubrennen: Harold Ramis gelingt das mit der Bemerkung des zynischen TV-Wetteransagers Phil Connors, der die bezaubernd naive Rita (Andie MacDowell) fragt, was sie gemacht habe. Rita antwortet: „Französische Lyrik des 19. Jahrhunderts studiert“, und Connors sagt: „Was für eine Zeitverschwendung.“ Das ist kein guter Anfang für eine Romanze, aber es ist ein Symbol, was für ein selbstverliebter Egomane Connors ist, dem zur Strafe, von welcher Macht auch immer, auferlegt wird, den Tag des Murmeltierfests, von dem er maximal gelangweilt berichtet hat, immer wieder zu erleben – einschließlich der permanent scheiternden Versuche, Ritas Herz zu erobern. Bill Murrays zunehmende Verzweiflung ist entsprechend von herzzerreißender Komik.
Unternehmen Petticoat
Kriegskomödie, One, Sonntag, 18.20 Uhr
Zu den Vorteilen einer Nation, die den Zweiten Weltkrieg als Verteidiger der freien Welt entschieden hat, gehört, nur ein paar Jahre später Komödien über diese Horrorzeit drehen zu dürfen. „Unternehmen Petticoat“ präsentiert den großen Komödianten Cary Grant in ungewohnt miesepetriger Stimmung, nämlich als strengen U-Boot-Kommandanten, der auf einer Insel im Pazifik ein versenktes U-Boot unbedingt wieder flott bekommen will. Dabei helfen muss ihm ein zwangsweise zugeteilter Versorgungsoffizier (Tony Curtis), der bis dahin alles im Kopf hatte (Partys, Frauen, Sonne), aber bestimmt keinen einzigen Gedanken, der um militärische Vorgänge kreiste. Diesen feinen Gegensatz zwischen Streber alter Schule und lässigem Frauenhelden in Uniform spielen Grant und Curtis unter Regisseur Blake Edwards mit viel Charme aus.
Mein Name ist Nobody
Westernkomödie, Kabel eins, Montag, 9.20 Uhr
Westernparodien wurden nicht viel später als der Western erfunden, Pathos und Gewalt provozieren nun mal reinigendes Gelächter. Zu den gelungenen Versuchen zählt unbedingt der erste der „Nobody“-Reihe mit Terence Hill. Die liebevoll entwickelte Handlung ist nicht nur ein alibihafter Plot als Spielwiese für Gags und Anspielungen. Das liegt zum einen daran, dass Westernmagier Sergio Leone das Drehbuch geschrieben hat und als Co-Regisseur fungierte. Zum anderen, dass Leone es schaffte, seinen großen bösen Star aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ für die Hauptrolle zu gewinnen: Henry Fonda spielt wieder einen Revolverhelden, diesmal aber einen netten, den der charmante Tiefstapler Nobody verehrt und dem er einen würdigen Abgang verschaffen will. Wer nicht genug von Hill kriegen kann, schaut danach „Nobody ist der Größte“ mit Klaus Kinski.