Süddeutsche Zeitung

Fernsehtipps zum Wochenende:Die besten Filme zum Wochenende

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Im Fernsehen bestimmen diesmal vor allem die Frauen, wo es langgeht. Indem sie sich so benehmen, dass die Männer nur noch hinterher rennen können.

Von Milan Pavlovic

Sabrina

Liebesfilm, One, Sonntag, 14.30 Uhr

In Hollywood schraubt eine Autorin von The Good Wife gerade an einer TV-Serie über das Leben und Wirken von Audrey Hepburn. Das wurde aber auch mal Zeit, weil diese menschlich und modisch eine Quelle der Inspiration ist. Und bleibt. Sie ist so natürlich bezaubernd, dass sie sogar den heftigen Altersunterschied in einigen Romanzen vernachlässigenswert erscheinen lässt - neben Gregory Peck in Ein Herz und eine Krone (3sat, Sonntag, 20.15 Uhr), an der Seite von Gary Cooper in Liebe am Nachmittag; oder, genauso krass, in Sabrina. Dort träumt sie als Chauffeurstochter von einem Leben mit dem Hallodri William Holden - und landet nach einem Lehrjahr in Paris beim ungelenken Humphrey Bogart. Der Beweis für die Magie von Billy Wilders unterschätztem Schwarz-Weiß-Schatz: Das Happy-End macht einen echt happy.

Brautalarm

Komödie, ZDF Neo, Samstag, 20.15 Uhr

Emanzipation und Gleichberechtigung bedeuten auch, dass Frauen mal so richtig auf den Putz hauen und zumindest im Kino ähnlich derbe Grenzüberschreitungen erleben dürfen wie Männer. Brautalarm war wegweisend, weil bei der Geschichte einer Heirat, die eine Frauenfreundschaft zu zerstören droht, praktisch auf nichts Rücksicht genommen wurde. Kristen Wiig, die auch am Drehbuch mitschrieb, und Maya Rudolph gehen sicher, dass hier garantiert nichts ladylike bleibt. Das kann man natürlich auch als Warnung verstehen. Seine lustige Seite offenbart Robert De Niro in der Mob-Komödie Reine Nervensache (Sixx, Sonntag, 22.20 Uhr), in der er als verunsicherter Mafioso seine Auftritte in Filmen wie GoodFellas und Casino genau deshalb so gelungen karikiert, weil er als Patient des neurotischen Analytikers (Billy Crystal) immer ernst bleibt.

Mission: Impossible - Fallout

Action, Pro Sieben, Samstag, 22.40 Uhr

In der Serie um Ethan Hunt (Tom Cruise) baut Regisseur Christopher McQuarrie die spannendsten Protagonisten aus Teil fünf ( Rogue Nation) in die sechste Auflage mit ein. Ilsa Faust (Rebecca Ferguson) bleibt ein Enigma. Und der Auftritt von Sean Harris als verbitterter Ex-Agent Solomon Lane erzeugt eine Überdosis Gänsehaut. Jahrelang zwischen den Nationen hin und her geschoben, trägt Staatsfeind Nr.1 jetzt einen Terroristenbart und einen müden Blick; sein schläfriges Äußeres ist die perfekte Tarnung für den Moment, wenn er ausbrechen, seinen mörderischen Nihilismus ausleben und mit seiner röchelnden Stimme kommentieren wird. Nur wenig ist übertourt, alles elegant. Und die Action lebt durch die Charaktere, eine Rarität im Genre. Für Cruise-Freunde: die geschmeidige Dystopie Oblivion (Vox, Samstag, 20.15 Uhr).

Thor: Tag der Entscheidung

Fantasy-Komödie, Pro Sieben, Sonntag, 20.15 Uhr

Da es gerade en vogue ist, Marvel-Filme blöd zu finden, lohnt sich ein Blick auf eines der gelungensten Abenteuer aus der intergalaktischen Serie. Das dritte Spektakel um Odins muskelbepackten Sohn Thor (Chris Hemsworth), der auf einem echt seltsamen Planeten einen vermissten Bekannten trifft, hat eine närrische Seite, weil dem neuseeländischen Regisseur Taika Waititi ( JoJo Rabbit) Freiheiten zugestanden wurden, wie man sie etwa in der Star Wars-Saga jahrzehntelang vermisste. (Das wurde dort erst durch den Erfolg der Marvel-Filme möglich - siehe die zweite Staffel von The Mandalorian.) Ganz am Ende von Thor: Ragnarok (Originaltitel) stellt sich so etwas wie ein Kater nach Karnevalstagen ein: Der Film entpuppt sich als Schnittstelle zu den beiden abgründigen Schlusspunkten von Marvels Avengers-Universum.

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