Fernsehen:Der Zoff ist zurück

Meist laut, manchmal tränenreich, immer peinlich: Sat 1 will mit "Ungelogen" das Neunzigerjahre-Genre der Trash-Talkshow wiederbeleben.

Von Laura Hertreiter

In den Neunzigern herrschte im deutschen Nachmittagsfernsehen Streit - es war die große Zeit der Talkshows. Damit sind ja heute die Polit-Sendungen von Anne Will, Maybrit Illner oder Frank Plasberg gemeint. Damals aber leuchteten die Talkshows von Arabella Kiesbauer, Andreas Türck, Hans Meiser und Bärbel Schäfer grell hinein in die Abgründe des menschlichen Miteinanders. Es ging um Eifersucht und Neid, um Hass und Lügen. Meist wurde es laut, oft tränenreich, jedes Mal peinlich. In den 2000ern wurde das Format abgelöst von Pseudodokus, in denen Laien so tun, als wären sie Schauspieler, die streitende Familien spielen. Nun, wo die Neunziger mitunter plateauschuhtechnisch zurück sind, holt auch Sat 1 den Daily Talk aus der Versenkung. Ab 2. September läuft Ungelogen, eine Show in der sich Menschen einem Lügentests unterziehen. Streit, Tränen und Fremdscham garantiert.

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