Auch in diesem Jahr ist Jan Böhmermann wieder für den Grimme- Preis nominiert - und das gleich zweifach. Der Satiriker ist sowohl für einen Spezialpreis als auch für Innovation nominiert, wie das Grimme-Institut in Marl mitteilte.
Viele gesellschaftspolitische Stoffe
Der ZDF-Satiriker Böhmermann ist nicht für sein Schmähgedicht auf den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan nominiert, sondern für die Neo Magazin Royale-Beiträge "#verafake" (Spezialpreis) und "Einspielerschleife" (Innovation im Bereich Unterhaltung). Mit "Einspielerschleife" reagierte Böhmermann auf die Diskussion über sein Schmähgedicht. Der Satiriker unternahm in dem Beitrag einen fiktiven Ausflug durch die deutsche Fernsehlandschaft - von Anne Will bis zum Perfekten Dinner. In "#verafake" deckte der Satiriker fragwürdige Produktionsbedingungen bei der RTL-Sendung Schwiegertochter gesucht auf. Böhmermann hatte im vergangenen Jahr zwei Grimme-Preise erhalten, seine Teilnahme an der Preisverleihung wegen des Wirbels um die Erdoğan-Satire jedoch kurzfristig abgesagt.
In der Kategorie Unterhaltung konkurrieren unter anderem Die beste Show der Welt (ProSieben), Extra 3 (NDR), Kitchen Impossible (Vox) und der Sandro-Report - Zahlemann live (WDR) mit Oliver Dittrich.
Bei den fiktionalen Produktionen sind gesellschaftspolitische Stoffe wie Der Fall Barschel (ARD) und die Trilogie Mitten in Deutschland: NSU (ARD) ebenso nominiert wie die ZDF-Mockumentary Operation Naked (ZDF) zu Datenschutz und Überwachung.
Bei den Serien ist das ZDF zwei Mal nominiert: Für den Dreiteiler Ku'damm 56 mit Claudia Michelsen, Sonia Gerhardt, Maria Ehrich und Emilia Schüle sowie für Morgen hör ich auf mit Bastian Pastewka und Susanne Wolff.
Hier finden Sie eine vollständige Liste aller Nominierungen.
Der Grimme-Preis wird in diesem Jahr zum 53. Mal vergeben und gilt als wichtigster deutscher Fernsehpreis. Insgesamt konkurrieren in diesem Jahr 81 Produktionen und Einzelleistungen um die Preise, die in den vier Kategorien Fiktion, Unterhaltung, Info und Kultur sowie Kinder und Jugend vergeben werden. Gesellschafter des Grimme-Instituts sind der Deutsche Volkshochschul-Verband, WDR, ZDF, die Film- und Medienstiftung NRW, die Landesanstalt für Medien NRW, die Stadt Marl und das Land Nordrhein-Westfalen.