Reportage-Serie mit Fahri Yardım:Klassenclown auf Sinnsuche

Fahri sucht das Glück - Tokio und der Sex; Fahri Puppe

Schauspieler Fahri Yardım erweitert in Tokio seinen sexuellen Horizont.

(Foto: ProSieben)
  • In einer neuen Reportage-Serie sucht der Schauspieler Fahri Yardım in aller Welt nach Erfüllung und "echter" Zufriedenheit.
  • In der ersten Folge verschlägt es ihn dabei nach Tokio - und auch wenn Yardıms Suche natürlich nur Inszenierung ist, spielt er sie doch erstaunlich gut.

Von Johanna Hinterholzer

"Manchmal ist das Leben perfekt und manchmal nicht. Meistens nicht. Also eigentlich nie. Zumindest mein Leben", sinniert Fahri Yardım und lehnt seinen Kopf an die Glasscheibe eines Spieleautomats. Umgeben von bunten Plüschtieren und Lichtern bedient der ganz in schwarz gekleidete Schauspieler einen Spielkran. Pikachu flutscht ihm weg und er formt die Lippen zu einem lautlosen "Fuck".

Nicht erst seit der Hit-Serie jerks. kann Yardım in Deutschland nicht mehr unerkannt durch die Straßen ziehen. In der ersten Folge der vierteiligen Reise-Reportage Fahri sucht das Glück geht der Schauspieler deshalb nach Tokio, um dort ganz anonym Neues ausprobieren zu können. Da gleichzeitig ein Kamerateam seine Abenteuer für die Pro-Sieben-Serie dokumentiert, sollte natürlich klar sein, dass das hier alles weniger Eskapismus und mehr Inszenierung ist. Laut dieser erhofft sich Yardım von der "bunten Discokugel" der "bizarren, geilen Stadt" Tokio vor allem eins: die Erweiterung seines sexuellen Horizonts.

In Begleitung des Dolmetschers Ken navigiert er sich durch die diversen Angebote an körperlicher Nähe. Er wird ohne Schauspielerbonus im Tinder-Cafe weggeswiped, ist fasziniert von einem Bondage-Künstler und kuschelt in einem Love-Hotel. Insoweit könnte der Sendungstitel auch "Galileo - Die fünf skurrilsten Maßnahmen gegen Einsamkeit - Tokio Edition" heißen.

Tokio als "sexy Märchenwelt"

Nur haben wir es hier mit dem unwiderstehlich lässigen Fahri Yardım zu tun, der uns scheinbar hinter seine coole Fassade blicken lässt. Ein Klassenclown, der insgeheim in ständiger Sehnsucht nach Nähe und dem verlorenen Urvertrauen der Kindheit lebt, so in etwa wohl Rollenbeschreibung - die Yardım aber eben auch überzeugend spielt. Zudem schafft es das Filmteam von Bon Voyage Films GmbH, Yardıms Eindruck von Tokio als "sexy Märchenwelt" ziemlich bildstark zu entsprechen: Szenen aus Party-Nächten voller irrer Kostüme, nackter Körper, Glitzer und Glamour folgen Aufnahmen einer pastellfarbenen Wohlfühloase mit Goldfischaquarium.

Über einem quietschbunten Eisbecher hat Yardım dann plötzlich die "Erkenntnis": Nein, auch Pornopuppen, Bondage und Partys werden seine innere Leere nicht füllen. Kurz bevor er aber die Hoffnung ganz aufgibt, findet er doch noch - wie sollte es anders sein - eine ganz heiße Spur zum Glück: Er begegnet einem alten Paar, das seit 50 Jahren zusammen ist. Die beiden erklären ihm wie schön es ist, jemandem wirklich vertrauen zu können. Hach! Und zu guter Letzt schafft er es sogar noch, Pikachu (er nennt ihn "gelbe Ratte") aus dem Spielautomat zu fischen.

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