Fälschungsskandal:Anwalt: Relotius will alle Preise zurückgeben

Der frühere "Spiegel"-Reporter hat ein Recherchestipendium zurückgezahlt. In diesem Zusammenhang kündigte sein Anwalt an, "zeitnah sämtliche journalistischen Preise und Preisgelder" zurückzugeben.

Von Claudia Tieschky

Der frühere Spiegel-Reporter Claas Relotius, dessen Fälschungen in dem Nachrichtenmagazin und anderen Medien im Dezember publik wurden, hat ein 2012 erhaltenes Recherche-Stipendium der Heinz-Kühn-Stiftung für eine Kuba-Reise zurückgegeben. Der Betrag ist bereits zurückgezahlt. Das bestätigte auf Anfrage die Staatskanzlei in Düsseldorf, ihr ist die nach dem früheren nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Heinz Kühn benannte Stiftung organisatorisch zugeordnet. Relotius' Anwalt teilte nach Auskunft der Staatskanzlei außerdem mit, dass dieser "sich aufgrund der begründeten grundsätzlichen Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit wegen unzutreffender Darstellungen" in den im Spiegel erschienenen Reportagen entschieden habe, "zeitnah sämtliche journalistischen Preise und Preisgelder" zurückzugeben, "unabhängig von der Authentizität der zugrundeliegenden Berichte". Er wolle damit auch eine Beschädigung der Reputation der Preise und ausschreibenden Institutionen gering halten. Relotius wurden bereits mehrere Auszeichnungen aberkannt, seine vier Reporterpreise gab er selbst zurück.

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