Abends beim Verlassen der Londoner West-End-Theater am Eingang der U-Bahn-Station von einem lauten Cockney eine druckfrische Zeitung in die Hand gedrückt zu bekommen, war immer ein essenzieller Teil des Londoner Nachtlebens. Abendzeitungen waren der Inbegriff der Großstadtexistenz. Keine Zeitung stand in der britischen Hauptstadt mehr für dieses Lebensgefühl als der Evening Standard, der noch in den Siebzigerjahren täglich bis zu sechs separate Ausgaben publizierte und damit dem 24/7-Nachrichtenzyklus so nahekam, wie das mit analogen Mitteln nur möglich war.
Britischer ZeitungsmarktFallende Blätter
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Der "Evening Standard" stellt seine Print-Ausgabe ein. Nach mehr als 300 Jahren hat London keine eigene Tageszeitung mehr. Eine wichtige Rolle spielt ein russischer Unternehmer.
Von Alexander Menden

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