Eurovision Song Contest:Das große Mysterium

Irre Iren mit tollen Tollen. Stefan Raab hinterm Schlagzeug. 43 Lenas auf der Bühne. Und eine Gruppe aus Baku, die von sich selbst überrascht ist. Das war der 56. Eurovision Song Contest.

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Ell and Nikki of Azerbaijan celebrate after winning Eurovision Song Contest final in Duesseldorf

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Irre Iren mit tollen Tollen. Stefan Raab hinterm Schlagzeug. 43 Lenas auf der Bühne. Und eine Gruppe aus Baku, die von sich selbst überrascht ist. Das war der 56. Eurovision Song Contest.

Es wurde im Vorfeld viel spekuliert und gewettet. Von dem Sieg der Delegation aus Aserbaidschan waren aber dann doch einige Experten und ESC-Fans überrascht. Mit der kuscheligen Nummer "Running Scared" holte das Duo Ell und Nikki den Titel in Düsseldorf.

Eurovision Song Contest - Grand Final

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Der Song aus Baku geht unter die Haut, nimmt aber deutliche Anleihen bei westlichen Pop-Balladen. Die Gruppe setzte sich in einem spannenden Finale erst sehr spät gegen Italien und Schweden durch. Lena freute sich und gratulierte am Schluss herzlich.

Aserbaidschan gewinnt Eurovision Song Contest 2011

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Lena - mittlerweile bühnenerfahren - überreichte den Pokal auf Knien. Und auch Sänger Elgar Qasimov rutschte ihr auf Knien entgegen. Mit einem Pokal hatte die Gruppe zwar geliebäugelt aber keinesfalls gerechnet.

Eurovision Song Contest Dusseldorf 2011 - Finals

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Warten in den Waben: Im Finale waren alle 43 diesjährigen Grand-Prix-Teilnehmer stimmberechtigt, also auch die Nationen, die bereits im Halbfinale ausgeschieden waren. Und so mussten die jeweiligen Finalteilnehmer in den stylischen Bühnenwaben doch einige Zeit ausharren, bis das Ergebnis feststand.

Finale Eurovision Song Contest 2011

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Auch Lena und ihre silbrig-glitzernden Sängerinnen hatten so einen kleinen Bühnenkokon, in dem sie auf die Ergebnisse warten mussten. Doch sie waren ja nicht allein: In Deutschland verfolgten 14 Millionen Fernsehzuschauer die Liveübertragung - für die ARD war das damit das erfolgreichste TV-Ereignis des Jahres. In allen Eurovisions-Ländern zusammen saßen sogar 120 Millionen ESC-Fans vor den Bildschirmen.

Finale Eurovision Song Contest 2011

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Doch schon einige Stimmabgaben vor dem Ende der Auszählung stand fest: Für Lena Meyer-Landrut war die Mission Titelverteidigung nicht erfolgreich. Sie landete mit ihrem mystisch angehauchten Song "Taken By A Stranger" schließlich auf Rang zehn. Da half auch alles verruchte Schauen in die Kameras nichts.

Eurovision Song Contest - Grand Final

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Wer Zdob si Zdub heißt, muss schräg drauf sein: Die wilden Moldauer wirbelten mit ihrer Ska-Punk-Polka-Nummer, Einrad und turmhohen Spitzhüten über die Grand-Prix-Bühne. Großes Kino in Düsseldorf. Zwölfter Platz.

Eurovision Song Contest - Dress rehearsal Grand Final

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Nanu? Mireille Mathieu beim Grand Prix? Das ist  Nadine Beiler aus Österreich. Mit Pagenkopf und schwarzem Kleid erinnert sie aber stark an die Französin - und singt auch - naja, sagen wir -  fast so schön. Am Ende des Abends reichte es  aber nur zu Rang 18. Mathieu hätte das vermutlich besser gemacht.

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Dieser schöne Jüngling mit dem wallenden Haar ist Amaury Vassili aus Frankreich. Auch ein Favorit. 21 Jahre jung und vermutlich ein absoluter Schwiegermutterliebling. Er sang den Titel "Sognu" auf Korsisch. Allerdings: Opernarien haben noch nie gewonnen - auch 2011 nicht. 15. Platz.

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Wenn man die Augen zumachte, war es ein ganz schöner Titel, den die Gruppe Blue da für Großbritannien auf die Bühne brachte. Ob die Jungs allerdings noch als Boygroup durchgehen? Egal, Rang 11.

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Das ist schon eher eine Boygroup - ein Boy-Duo. Die irren Iren. Völlig gaga. Aber witzig - und deshalb waren sie auch Topfavoriten. Die dollen Tollen von Jedward sind in Düsseldorf Kult, überall sah man Leute mit Papp-Tollen. Und doch, es reichte nur zu Rang 8.

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Der Schwede Eric Saade schmetterte im Refrain "I will be popular" - ich werde berühmt sein - und zerschmetterte eine Glasscheibe. Seine Hymne an die Castinggesellschaft klingt irgendwie billig, bleibt aber im Ohr. Fast hätte es zu Rang 2 gereicht - aber im letzten Moment fehlten die Punkte. Platz 3.

Eurovision Song Contest - Grand Final

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Nach vielen Jahren Eurovision-Abstinenz war Italien wieder dabei - und schickte den Jazz-Pianisten Raphael Gualazzi ins Rennen. Diese ESC-Teilnahme hat sich wahrlich gelohnt: Nach 14 Jahren Eurovisions-Pause holte er für Italien den zweiten Platz beim ESC.

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Alexey Vorobyov, der blonde Sunnyboy aus der Zahnpastawerbung, faszinierte mit seiner Choreographie wie aus dem Boyband-Handbuch vor allem Teenie-Mädels. Aber das half alles nichts. Trotz Salot kam er nur auf den 16. Platz.

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Die Ungarin Kati Wolf sah mit ihrer auftoupierten Blond-Mähne und dem glänzend-blauen Minikleid ein bisschen zum Fürchten aus. Die Fans schreckte das offenbar nicht. Sie waren von dem Euro-Pop-Song "What About My Dream" begeistert. Das aber sahen Jury und Telefonabstimmer durchaus anders. Die Dame kam auf Rang 22.

Eurovision Song Contest - Grand Final

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Die Litauerin Evelina Saenko fiel mit ihrem Pathos-Song "C'est Ma Vie" aus dem Rahmen - Andrew Lloyd Webber stand hier wohl Pate. Leider. Und warum sie bei dem Lied auch noch wild gestikulierte, verstand keiner so recht. Platz 19.

Finale Eurovision Song Contest 2011

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Clowns oder Helden? Er war der Dinosaurier dieses Wettbewerbs: Dino Merlin (rechts im Bild). Sein kariertes Sakko wurde unter den Zuschauern in Foren viel diskutiert. Der Bosnier kam mit seiner fast schon unerträglich guten Laune auf Rang 6. 

Eurovision Song Contest - Grand Final

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Und über noch ein paar Outfits erregten sich die TV-Zuschauer-Gemüter. Die Klamotten des Moderatorentrios nämlich: Anke Engelke im feuerroten Etwas, Stefan Raab tatsächlich mit schwarzer Krawatte und Judith Rakers im silbernen Pailettenkleid waren in diesem Finale sogar besser als gedacht. Nach zwei durchwegs mauen Halbfinal-Präsentationen waren die Erwartungen an die Moderatoren allerdings auch nicht mehr allzu hoch. Na, aber das Trio selbst hatte zumindest schon einmal mächtig Spaß an dem Abend, so scheint es.

German TV entertainer and host of Eurovision Raab performs during Eurovision Song Contest final in Duesseldorf

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Und Stefan Raab? Er überzeugte als musizierender Entertainer: Seine Show-Eröffnung mit "Satellite" - Lenas Gewinnersong von 2010 - war ein Kracher. Rockig und mit Big-Band-Unterstützung interpretierte er das Lied völlig neu. Und Lena tauchte am Schluss sogar noch aus einem Pulk von Lena-Klonen auf, erkletterte einen Kontrabass und hatte somit wenigstens einen guten Start in den Abend.

Finale Eurovision Song Contest 2011

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Großer Einsatz am Schlagzeug: Stefan Raab zeigte wahren Enthusiasmus und bei so mancher Nummer hätte man sich gewünscht, der Entertainer hätte sich wieder hinters Schlagzeug gesetzt. Hätte zumindest nicht geschadet.

Public Viewing Eurovision Song Contest in Duesseldorf

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Seinen Einsatz goutierten auch die Düsseldorfer Fans beim Public Viewing: Beim zentralen Event auf dem Johannes-Rau-Platz und den angrenzenden Rheinwiesen kamen nach Veranstalterangaben etwa 6500 Menschen zusammen. In der Altstadt feierten die Zuschauer in Bars, Kneipen und Restaurants, unter anderem im offiziellen "Euroclub". Doch dann, bei der Auszählung, gab es durchaus lange Gesichter.

Eurovision Song Contest - Public Viewing

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Und so mancher blickte enttäuscht auf die Großleinwand. So wenig Punkte sind Lenas Fans schlicht nicht gewohnt.

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Während also in Düsseldorf die ESC-Partys langsam ausklangen, ging es in Baku erst richtig los. Tausende Menschen bejubelten das Gewinnerteam aus Aserbaisdschan - und in der Hauptstadt schlängelten sich lange Autokorsos durch die Stadt. Und wer dort im kommenden Jahr für Deutschland antritt, das ist noch nicht entschieden. Lena jedenfalls wird es nicht sein.

© dpa/Reuters/daps/Getty/wolf/berr/lala
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