
Musikalische Qualität zählt beim Eurovision Song Contest nur bedingt. Stattdessen bietet der Wettbewerb in Malmö auch dieses Jahr wieder einen kuriosen Mix an Kandidaten, inklusive der Heilsarmee. Eine Auswahl. Cascada, Deutschland Ach ja, Cascada - das waren doch die, die abgekupfert haben sollen. Aufgrund der Ähnlichkeit ihres Songs "Glorious" mit dem Vorjahressieger "Euphoria" bekommt der Auftritt der Dance-Pop-Kombo einen flauen Beigeschmack. Große Chancen werden ihnen nicht zugeschrieben.
Eurovision Song Contest
Takasa, Schweiz

Die Heilsarmee beweist in diesem Jahr, dass beim Eurovision Song Contest auch Bands antreten, die, wie es auf der ESC-Homepage heißt, "musikalisch bisher eher beim Adventssingen zu vermuten" waren. Nach einigem Hickhack um den Namen (sie durften nicht unter Heilsarmee auftreten) und Bühnenoutfit (auf keinen Fall die offiziellen Uniformen) werden die sechs Musiker zwischen 20 und 95 (!) Jahren schließlich doch in Malmö antreten. Und ihr Song "You and me" hat auf jeden Fall Ohrwurm-Potential.
Eurovision Song Contest
Amandine Bourgeois, Frankreich

Sie wollte eigentlich immer mit Whitney Houston singen. Vielleicht könnte beim ESC 2013 ein anderer Traum für Amandine Bourgeois wahr werden. Zumindest, was ihr musikalisches Können angeht, gehört die 33-Jährige zu den Favoriten. In "L'enfer et moi" ("Die Hölle und ich") lässt sie es gehörig krachen. Und ihr dunkler Lidstrich ist jetzt schon ein Markenzeichen.
Eurovision Song Contest
Emmelie de Forest, Dänemark

Elfengleich schwebt Emmelie de Forest ("aus dem Wald") barfuß und im dünnen Kleidchen über die Bühne. Ihre Folkhymne "Only Teardrops", die mit Trommeln und Flöte tatsächlich an ein Ronja-Räubertochter-Lied erinnert, gilt als Favorit in Malmö. "Es ist nicht nur melancholisch, sondern macht auch Hoffnung auf eine bessere Zukunft", sagte die Sängerin vorab. Und wenn es mit der Musik nicht klappt, kann die Ur-Urenkelin der britischen Königin Victoria zumindest mit ihrer noblen Herkunft beeindrucken.
Eurovision Song Contest
Koza Mostra feat. Agathon Iakovidis, Griechenland

Wie schlecht es ihrem Land eigentlich geht, lassen sich diese Griechen nicht anmerken. Von Krise ist bei den sechs Musikern keine Spur. Und auch wenn sie auf dem Bild Hosen tragen - eigentlich sind sechs Schottenröcke ihr Standardoutfit. Vielleicht lässt es sich darin besser zu Ska tanzen, von dem ihr Song geprägt ist. Der Inhalt ihres Liedes trägt endgültig zur allgemeinen Krisenverdrängung bei: "Alcohol is free." Na dann prost, äh: Jámas!
Eurovision Song Contest
Valentina Monetta, San Marino

Was wäre der Eurovision Song Contest ohne Ralph Siegel? Auch in diesem Jahr mischt der Veteran wieder mit. Zum zweiten Mal bereits arbeitet er mit Valentina Monetta, Kandidatin für San Marino, zusammen. Nach ihrem zweifelhaften "Social Network Song" im vergangenen Jahr wirft sich die 38-Jährige in diesem Jahr in eine italienischsprachige Ballade. Mit viel Schwermut, viel Kitsch und noch mehr bunten Tüchern. Immerhin soll "Crisalide" einer von Siegels besten Songs seit langem sein.
Eurovision Song Contest
Dina Garipova, Russland

Dina Garipova ist so etwas wie die russische Adele. Als Gewinnerin der Castingshow "The Voice" ist sie landesweit bekannt und die große Hoffnung in Malmö. In ihrem Song "What if" schwelgt sie dann auch unschuldig mit orchestraler Begleitung und voller Weltschmerz dahin. Folklore pur.
Eurovision Song Contest
Bonnie Tyler, Großbritannien

"Oldies but goldies" denken sich die Briten offenbar seit vergangenem Jahr, wenn sie ihre Kandidaten für den Eurovision Song Contest bestimmen. Nach Engelbert Humperdinck (2012 auf dem vorletzten Platz) vertritt in diesem Jahr eine ebenfalls in die Jahre gekommene Musikgröße das Inselvolk: Reibeisenstimme Bonnie Tyler (Holding out for a hero).