Eurovision Song Contest: Austragungsort:Düsseldorf, zwölf Punkte

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Düsseldorf erhält den Zuschlag für den Eurovision Song Contest. Hat Lena-Entdecker Stefan Raab im Hintergrund die Strippen gezogen?

Hans Hoff

In Düsseldorf wird Lena Meyer-Landrut am 14. Mai 2011 ihren Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) verteidigen. Darauf haben sich am Dienstag die Intendanten der ARD und die Europäische Rundfunkunion geeinigt. Mehr als 24.000 Zuschauer werden in der Arena an der Messe das Finale vor Ort verfolgen können.

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"Uns war wichtig, dass wir im bevölkerungsreichsten Mitgliedsstaat der Europäischen Union den Fans aus Deutschland, aber auch den Fans aus unseren Nachbarländern die Möglichkeit geben können, den ESC live vor Ort zu erleben", sagt ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber, der besonders auf die zentrale Lage der nordrhein-westfälischen Hauptstadt und die Nähe zu den Niederlanden und zu Belgien verweist. Zudem habe die Arena eine ausgezeichnete Akustik und biete ausreichend Platz, um die Umbaupausen zwischen den einzelnen Titeln auf 35 Sekunden begrenzen zu können.

"Sowohl die optimalen Produktionsbedingungen als auch die niedrigeren Kosten haben den Ausschlag gegeben", sagt der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust. Wie niedrig die Kosten genau liegen, will man bei der ARD indes nicht bekannt geben. Im teuren Oslo hatten die Gesamtkosten in diesem Jahr bei rund 25 Millionen Euro gelegen. Dass man es bei der ARD eine Spur billiger hinbekommen möchte, scheint angesichts der immer wieder aufflammenden Gebührendiskussionen ausgemachte Sache unter den Intendanten zu sein.

Super Fans in der Region

Besonders erfreut zeigt sich nun die WDR-Intendantin Monika Piel, dass der ESC in ihr Sendegebiet kommt und nicht bei den Mitbewerbern in Berlin, Hamburg oder Hannover ausgetragen wird. Die Freude zählt doppelt, weil doch dem NDR die Federführung obliegt. Dass die Nordlichter aber bekanntlich in allen ESC-Fragen eng mit dem Kölner Entertainer Stefan Raab zusammenarbeiten, mag zusätzlich für Düsseldorf gesprochen haben. Und dann wäre da noch die ständige Feierlust am Rhein.

Piel lobt auf jeden Fall schon mal die Fans in der Region. Sie seien bekannt für ihre Begeisterungsfähigkeit und für ihre Fairness. Für den örtlichen Fußballverein Fortuna Düsseldorf bedeutet die Entscheidung, dass er im Frühjahr für drei Spiele in sein wesentlich kleineres Heimatstadion ausweichen muss. Spielt er weiter wie bisher am Tabellenende der zweiten Liga herum, dürfte das dicke reichen. Im Gegenzug für die Bereitschaft umzuziehen hat die Stadt Düsseldorf einen kurzfristigen und großzügigen Ausbau der Tribünen dort zugesagt.

Nun richtet man sich in Düsseldorf darauf ein, musikalische Vertreter und Fans aus über 40 Ländern empfangen zu dürfen. Die Hoteliers der Stadt hatten schon im Vorfeld versichert, dass trotz der parallel geplanten Messe "Interpack" genügend Hotelbetten zur Verfügung stehen. Enormer Bedarf besteht, denn schließlich gehören zum ESC nicht nur die Finalpräsentationen, sondern auch die Vorrunden am 10. und 12. Mai, zu denen ebenfalls ein volles Haus erwartet wird.

© SZ vom 13.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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