ESC 2023:Loreen macht's nochmal - Schweden gewinnt Eurovision Song Contest

ESC 2023: Loreen gewann den ESC 2023 mit ihrem Song "Tattoo".

Loreen gewann den ESC 2023 mit ihrem Song "Tattoo".

(Foto: OLI SCARFF/AFP)

Die schwedische Sängerin Loreen holt nach 2012 ihren zweiten Sieg beim ESC. Deutschland landet erneut auf dem letzten Platz. Alle Ergebnisse im Überblick.

Von Michael Schnippert

Zum zweiten Mal nach 2012 hat die Sängerin Loreen für Schweden den Eurovision Song Contest gewonnen. Ihr Lied "Tattoo" erhielt insgesamt 583 Punkte. Auf Platz zwei in der größten Musikshow der Welt kam in der Nacht zum Sonntag Finnland (526 Punkte) mit dem Sänger Käärijä und dem Metal-Pop-Elektro-Song "Cha Cha Cha".

Den dritten Rang in Liverpool erreichte Israel, gefolgt von Italien und Norwegen. Deutschland wurde mit der Rock-Band Lord Of The Lost ("Blood & Glitter") Letzter - wie schon vergangenes Jahr. Die deutsche ESC-Pleiteserie seit 2015 mit nur vorletzten oder letzten Plätzen unterbrach in den vergangenen Jahren nur Michael Schulte, der 2018 den vierten Platz holte. Letztmals kommentierte in der ARD der 75 Jahre alte Peter Urban die Show. Der Kommentator begleitete den ESC zum 25. Mal.

Der nordische Showdown zwischen Schweden und Finnland hatte sich bereits vor dem Finale von Liverpool angedeutet: Schwedens Loreen und Finnlands Käärijä waren von Experten und Wettbüros vorab als die beiden größten Favoriten des diesjährigen ESC ausgemacht worden.

Loreen, die den Musikwettbewerb vor elf Jahren in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku mit dem Song "Euphoria" gewonnen hatte, war von den Buchmachern schon früh als Top-Favoritin gehandelt worden - und das noch bevor sie den schwedischen ESC-Vorentscheid im März überhaupt für sich entschieden hatte.

Loreen gewinnt mit ähnlichem Sound wie mit Erfolgshit "Euphoria"

Loreen ist 39 Jahre alt. Mit "Euphoria" hatte bei ihrem ersten ESC-Auftritt 2012 den Titel eingeheimst - und war im Anschluss in Deutschland und weiteren Ländern an die Spitze der Charts gestürmt. Seitdem war es international wieder ruhiger um die Schwedin geworden - bis sie mit "Tattoo" einen ganz ähnlichen Sound traf wie mit ihrem Erfolgshit vor elf Jahren.

Der ESC-Tradition zufolge hätte normalerweise die Ukraine als Vorjahressieger den 67. Eurovision Song Contest ausgetragen. Großbritannien nahm aber als zweitplatziertes Land des Vorjahres diese Aufgabe wahr, weil die Ukraine wegen des russischen Angriffskrieges kein sicherer Ort ist.

Selenskij hätte sich anderen Austragungsort gewünscht

In einem BBC-Interview hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij gesagt, er hätte es besser gefunden, wenn der Wettbewerb in ein ukrainisches Nachbarland wie Polen oder die Slowakei verlegt worden wäre. Dann wäre es für Ukrainer einfacher gewesen, hinzureisen oder sich nahe zu fühlen.

Beim Moderationsquartett in Liverpool war die ukrainische Sängerin Julia Sanina dabei, die ausdrücklich in der Show den britischen Gastgebern dankte. Neben ihr moderierten die Schauspielerin Hannah Waddingham ("Game of Thrones"), die "Britain's Got Talent"-Jurorin Alesha Dixon und der Talkmaster und Autor Graham Norton, der eine der bekanntesten Fernsehpersönlichkeiten der englischsprachigen Welt ist und seit Jahren für die BBC den ESC kommentiert.

Ausgeschieden im Halbfinale:

  • Aserbaidschan: TuralTuranX - Tell Me More
  • Dänemark: Reiley - Breaking My Heart
  • Georgien: Iru - Echo
  • Griechenland: Victor Vernicos - What They Say
  • Irland: Wild Youth - We Are One
  • Island: Diljá - Power
  • Lettland: Sudden Lights - Aijā
  • Malta: The Busker - Dance (Our Own Party)
  • Niederlande: Mia Nicolai & Dion Cooper - Burning Daylight
  • Rumänien: Theodor Andrei - D.G.T. (Off And On)
  • San Marino: Piqued Jacks - Like An Animal

Wie werden die Punkte vergeben?

Jedes teilnehmende Land vergibt für die Beiträge im Finale einen bis zwölf Punkte. Seit 2016 stimmen eine Länderjury sowie die Zuschauer per Telefonvoting ab. Somit kann ein Beitrag maximal 24 Punkte aus einem Land erhalten.

2023 gab es zudem eine weitere Neuerung. Erstmals durften auch Zuschauer aus Ländern abstimmen, die nicht am ESC teilnehmen. Diese Ergebnisse wurden in der Kategorie "Rest der Welt" zusammengefasst.

Ergebnis "Rest der Welt":

  • 12 Punkte: Israel
  • 10: Punkte: Finnland
  • 8 Punkte: Armenien
  • 7 Punkte: Schweden
  • 6 Punkte: Albanien
  • 5 Punkte: Ukraine
  • 4 Punkte: Norwegen
  • 3 Punkte: Kroatien
  • 2 Punkte: Spanien
  • 1 Punkt: Frankreich

Mit Material der dpa

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