Süddeutsche Zeitung

ESC in der Ukraine:Salvador Sobral gewinnt für Portugal den Eurovision Song Contest

  • Portugal hat den Eurovision Song Contest gewonnen.
  • Zweiter wurde Bulgarien, Moldau belegt Platz drei.
  • Deutschland landet auf dem vorletzten Platz.

Von Juri Auel

Der nächste Eurovision Song Contest (ESC) findet in Portugal statt. Salvador Sobral gewann mit seinem Song "Amor pelos dois" für das Land die diesjährige Ausgabe des Musikwettbewerbs in Kiew. Auf Platz zwei landete Bulgarien, Platz drei ging an Moldau. Die deutsche Interpretin Levina landete mit ihrem Song "Perfect Life" auf dem vorletzten Platz und holte sechs Punkte. Letzter wurde Spanien mit einem Punkt weniger.

Deutschland wurden schon im Vorfeld lediglich Außenseiterchancen eingeräumt. In den vergangenen beiden Jahren hatte es für die Deutschen nur für den letzten Platz gereicht.

Nach Angaben der Stadt waren in der ESC-Woche rund 60 000 Menschen nach Kiew gereist. Etwa 20 000 waren aus dem Ausland zum ESC gekommen, darunter besonders viele aus dem Nachbarland Weißrussland sowie Deutschland, Großbritannien und Israel.

Das internationale Ausstellungszentrum in Kiew, in dem der 62. ESC stattfand, war am Abend der Veranstaltung komplett umzäunt. Hunderte Polizisten und die Nationalgarde bewachten die Straßen rund um die Veranstaltung. Zufahrtswege waren mit Betonblöcken geschützt.

Der Musikwettwerb hatte im Vorfeld für politischen Wirbel gesorgt. Wegen des anhaltenden Konflikts zwischen der Ukraine und Russland verweigerte das Gastgeberland der russischen Kandidatin Julia Samoilowa die Einreise. Samoilowa war auf der von Russland annektierten Krim aufgetreten, ohne Genehmigung der Ukraine. Nach dortiger Gesetzgebung beging sie eine Grenzverletzung, die eine dreijährige Visumssperre nach sich zieht.

Der Zweitplatzierte Kristian Kostov, der für Bulgarien antrat, hatte vor Beginn des Abends wohl aus Protest gegen den Ausschluss der Russen angekündigt, im Falle eines Sieges die gläserne Trophäe zu zerschlagen - und zwar in Moskau. "Ich werde ein Zertrümmer-Video machen und ich hoffe, dass viele es ansehen werden", sagte der 17-Jährige ukrainischen Medien zufolge. Auf Instagram ruderte der Teenager später zurück und sprach von einem "Witz". Kostov, Sohn eines bulgarischen Vaters und einer kasachischen Mutter, wuchs in Russland auf. Er galt den russischen ESC-Fans als letzte Hoffnung, zumindest indirekt den Musikwettbewerb zu gewinnen.

Wegen Kämpfen im Osten der Ukraine hatte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko seine Teilnahme am ESC-Finale kurz vor Beginn der Show abgesagt. Aufgrund von Bombenangriffen auf die Stadt Awdijiwka, bei den Zivilisten gestorben sein sollen, habe er entschlossen, der Show nicht beizuwohnen, schrieb Poroschenko auf seiner Facebook-Seite.

Am diesjährigen ESC nahmen insgesamt 42 Länder teil, 26 zogen ins Finale ein. Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und Großbritannien waren als größte Geldgeber bereits für das Finale gesetzt und mussten sich nicht erst in einem Halbfinale beweisen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3504300
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/bbr
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.