Ermittlungen bei News Corp:Murdoch räumt auf

Spurensuche in den Redaktionen: Nach dem Abhörskandal um das eingestellte Boulevardblatt "News of the World" lässt Medienunternehmer Murdoch die internen Vorgänge bei seinem Konzern News Corp ausführlicher prüfen.

Der Medienzar Rupert Murdoch weitet offenbar die internen Ermittlungen über die Berichterstattungspraxis bei den britischen Blättern seines Konzerns News Corp aus.

Späte Erkenntnis: Rupert Murdoch soll die Arbeitsmethoden in seinem Medienkonzern News Corp genau untersuchen lassen. (Foto: REUTERS)

Anwälte der beauftragten Kanzlei Linklaters würden prüfen, ob in Großbritannien Reporter im Zusammenhang mit dem Abhörskandal gegen US-Recht verstoßen hätten, sagte eine mit den Ermittlungen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Dafür fänden Gespräche mit ausgewählten Journalisten statt, Anwälte schauten sich die E-Mail-Korrespondenzen an und kontrollierten Rechnungen. Ein Unternehmenssprecher bestätigte, dass eine Überprüfung der journalistischen Standards in Großbritannien stattfinde.

Murdoch hatte das britische Boulevardblatt News of the World im Zusammenhang mit dem Abhörskandal geschlossen. Zudem musste er seine Pläne fallenlassen, den britischen Bezahlsender BSkyB vollständig zu übernehmen.

Wegen der Affäre müssen sich Murdoch und sein Sohn Rupert vor dem High Court verantworten.

Andy Coulson, Ex-Chefredakteur von News of the World, soll Medienberichten zufolge noch als Kommuikationschef des britischen Premiers Cameron Leistungen von Murdoch erhalten haben - im Volumen von mehreren Hunderttausend Pfund. Zudem geriet der bekannte Manager und News-Corp-Chef in den USA wegen der ungeklärten Nachfolgefrage unter Druck.

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