Entlassung beim MDR:Beurlaubter KiKa-Geschäftsführer gekündigt

Die KiKa-Affäre weitet sich aus: Erst wurde ein ehemaliger Herstellungsleiter des Senders wegen Betruges zu einer Haftstrafe verurteilt, nun hat der federführende MDR auch KiKa-Geschäftsführer Steffen Kottkamp entlassen. Der bestreitet jegliche Verwicklung in die ihm zur Last gelegten Vorgänge.

Der MDR hat sich vom bislang beurlaubten Programmgeschäftsführer des Kinderkanals, Steffen Kottkamp, mit sofortiger Wirkung getrennt. Das teilte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) als federführende Anstalt für den Erfurter Sender mit.

Der MDR hatte Kottkamp Ende Dezember 2012 beurlaubt, nachdem die Staatsanwaltschaft Erfurt ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet hatte. Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit der Aufklärung der Betrugsfälle um den ehemaligen Herstellungsleiter des Kinderkanals.

Nach einem internen Revisionsbericht des MDR soll der Mann gemeinsam mit Geschäftsführern von mehreren Firmen, mit denen der KiKa zusammenarbeitete, in acht Jahren mehr als acht Millionen Euro veruntreut haben. Er wurde inzwischen in zwei Prozessen wegen Untreue und Bestechlichkeit zu insgesamt sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.

Bei den Ermittlungen um Kottkamp gehe es um monatliche Bargeld-Flüsse in den Jahren 2009 und 2010, die aus überhöhten Rechnungen einer externen Firma an den KiKa stammten, hieß es. Kottkamp weist eine Beteiligung an diesen Vorgängen zurück. Die arbeitsrechtliche Bewertung der Vorgänge habe nun dennoch zur sofortigen Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit Kottkamp geführt, teilte der Sender mit.

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