Unten im Erdgeschoss eines Bürogebäudes in der Berliner Torstraße, nur wenige Gehminuten von der Volksbühne entfernt, gibt es zwischen einem schlichten Café und einem Geschäft für orthopädische Schuhe einen Handyshop. Wie so viele trägt er das magentafarbene Telekom-Logo über dem Schaufenster. Ein paar Meter weiter steht, als wolle sie trotzig darauf aufmerksam machen, dass es sie auch noch gibt, eine Münztelefonsäule. Nichts deutet von außen darauf hin, dass drinnen ein paar Stockwerke weiter oben etwa 55 Redakteure ein neues digitales Leitmedium für Deutschland kreieren wollen, das nach Meinung vieler Menschen irgendwie mit der Telefonsäule und dem Handyshop zu tun hat, auch wenn das längst nicht mehr stimmt.
Ehrgeizige Pläne:Heimvorteil
"T-Online" möchte seine enorme Reichweite nutzen, um vom Leicht- zum Leitmedium zu werden. Mit eigenen Inhalten will man sogar "Spiegel Online" angreifen. Ein Besuch in der Berliner Redaktion.
Von Benedikt Frank