Doku-Serie mit Idris Elba:Ruhm gibt's nur für Weiße

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Doris Miller (Abdul Sulaiman) arbeitete in Pearl Harbor in der Küche und griff zur Waffe, als das Militärschiff 1941 angegriffen wurde. (Foto: National Geographic)

Sie durften ihr Leben geben, bekamen aber keine Ehre. Warum Idris Elba in "Vergessene Helden des Zweiten Weltkriegs" nicht die Geschichte seines eigenen Großvaters erzählen wollte.

Von Susan Vahabzadeh

Fangen wir mal mit einem Ausnahmefall an: Doris Miller war auf der USS West Virginia stationiert, in der Küche. Kurz nachdem er am 7. Dezember 1941 beim Frühstück-Servieren geholfen hatte, griffen die Japaner das in Pearl Harbor liegende Militärschiff an, und im Trubel der Attacke rettete er erst einige Verwundete, dann zielte er mit einem Flugabwehr-Maschinengewehr, das er verlassen vorgefunden hatte, auf die angreifenden Flieger - ohne je an der Waffe ausgebildet worden zu sein. Man kann von Doris Miller tatsächlich schon mal gehört haben, Cuba Gooding Jr. spielte ihn in "Pearl Harbor" (2001), man sieht ihn da am Ende in einem kleinen Boot weinend durch ein Meer von Leichen im Hafen fahren. Ob er tatsächlich, wie in diesem Film, japanische Flugzeuge getroffen hat, konnte er hinterher nicht mehr genau sagen, aber sein Heldenmut an diesem Sonntagmorgen war so außergewöhnlich, dass er dafür geehrt wurde, noch zu Lebzeiten - den Krieg hat er nicht überlebt.

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