Spätestens ab Folge drei ist man in alle verliebt. In drei Generationen der fiktiven Frankfurter Familie Zweifler - Großeltern, Eltern und drei Kinder, die längst erwachsen sind, auch wenn ihre Mutter sich weigert, das anzuerkennen. Es ist eine jüdische Familie, es ist also auch eine jüdische Mutter, und Sunnyi Melles spielt sie, als sei sie dem wahnsinnig lustigen Sachbuch "How to be a Jewish Mother" von Dan Greenburg aus dem Jahr 1964 entsprungen. Darin stehen die Methoden, mit denen eine jüdische Mutter herrscht (und den Zusatz jüdisch kann man laut dem Autor auch einfach streichen). Entscheidend sei, dem Kind stets ein Gefühl von Schuld zu vermitteln. Es müsse die Mutter täglich seufzen hören. Auch wenn diese selbst nicht wisse, warum - das Kind werde es schon wissen.
ARD-Serie "Die Zweiflers":Eine großartige Serie
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Ein jüdisches "Sopranos" wollte er schaffen, sagt Produzent David Hadda. Und tatsächlich ist ihm mit "Die Zweiflers" etwas ganz Besonderes im deutschen Fernsehen gelungen.
Von Johanna Adorján
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