Ein Eklat à la Marcel Reich-Ranicki blieb bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises aus. Oliver Pocher war auf Krawall-Kurs, Joachim Fuchsberger freute sich über seinen ersten Fernsehpreis und eine Lady zog die Schuhe aus. Die Gala in Bildern. Nazan Eckes und Marco Schreyl führten als Moderatoren durch den Abend.
Freude pur bei Nachwuchstalent Jonas Nay. Für seine Hauptrolle in "Homevideo" erhielt der 21-Jährige den Förderpreis der Jury. In dem ARD-Drama spielt er einen Teenager, der durch einen unglücklichen Zufall zum Cyber-Mobbing-Opfer wird.
Als besten Schauspieler zeichnete die Jury Jörg Hartmann aus - für seine überzeugende Leistung als Stasi-Karrierist in "Weissensee". Die ARD-Serie wurde auch zur besten Serie gekürt.
Als beste Schauspielerin wurde Nina Kunzendorf für ihre Rolle in dem ARD-Film "In aller Stille" geehrt - Kollege Heiner Lauterbach überreichte die Trophäe.
Anke Engelke freute sich über die Auszeichnung in der Kategorie "Beste Comedy" für ihre Sendung "Ladykracher".
Bester Entertainer war in diesem Jahr abermals Stefan Raab. Aber nicht nur das ...
... zusammen mit seinen Ko-Moderatorinnen Anke Engelke (l.) und Judith Rakers bedankte er sich für den Preis in der Kategorie "Beste Unterhaltung" - für die Sendung "Eurovision Song Contest 2011". Erfolg also auf ganzer Linie.
In memoriam Loriot: "Unheilig" würdigte mit seinem Auftritt den kürzlich verstorbenen Vicco von Bülow.
Einzig Oliver Pocher zeigte sich in Rebellenlaune und spottete über die Gala, auf der "eine Stimmung wie bei der MDR-Intendantenwahl" herrschte. Einer der wenigen Höhepunkte des Abends.
Und dann Joachim Fuchsberger: An der Seite von Nazan Eckes und seines Laudators Frank Elstner betrat er die Bühne, um den Preis für sein Lebenswerk entgegenzunehmen.
Mit rührenden Worten bedankte er sich für die Auszeichnung: "Ich bin kaum 85, und schon habe ich diesen wundervollen Preis in der Hand", sagte Fuchsberger. "Das ist mein erster Fernsehpreis. Auf dich hab' ich gerade gewartet." Anders als Marcel Reich-Ranicki nimmt Fuchsberger den Ehrenpreis an - der Literaturkritiker hatte ihn 2008 entrüstet abgelehnt.
Ohne Schuhe auf dem Roten Teppich? Nicht ganz. Preisträgerin Nina Kunzendorf zog erst im Eingangsbereich zum Kölner Coloneum ihre Pumps aus. Dort fand die Aftershow-Party statt. Im Fernsehen verfolgten lediglich rund 2,4 Millionen Zuschauer die Gala auf RTL. Der Marktanteil habe bei 8,7 Prozent gelegen. 2010 hatten vier Millionen Menschen in der ARD zugesehen.