Nach SZ-Recherche:Deutsche Welle lässt Antisemitismusvorwürfe extern untersuchen

Der Hauptsitz der Deutschen Welle in Bonn. Der Auslandssender wird mit etwa 400 Millionen Euro jährlich aus Steuergeld finanziert. (Foto: Marius Becker/dpa)

Mehrere Mitarbeiter haben sich in Social-Media-Posts antisemitisch oder antiisraelisch geäußert. Der Sender kündigt umgehende Konsequenzen an, sollten sich die Vorwürfe bestätigen.

Nachdem die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass sich Mitarbeiter der Deutschen Welle (DW) offen antisemitisch oder antiisraelisch positioniert haben, lässt der Sender die Vorwürfe nun extern überprüfen. Ein Sprecher des deutschen Auslandssenders teilte am Dienstagabend mit: "Auf Anordnung des Intendanten wird die DW umgehend eine unabhängige externe Untersuchung beauftragen."

Die Vorwürfe gegen einige Mitarbeitende der Arabisch-Redaktion sowie freischaffende Mitarbeiter des Senders im Ausland werden demnach eingehend geprüft. Mehrere Mitarbeiter haben in den vergangenen Jahren im Internet antisemitische und antiisraelische Äußerungen gepostet und diese Einträge später gelöscht. Von der Deutschen Welle hieß es weiter: Die Untersuchung werde sich mit den in dem Artikel zitierten Äußerungen von DW-Mitarbeitenden in anderen Publikationen und ihren privaten Profilen in den sozialen Medien befassen.

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Das Deutsche-Welle-Gesetz und die Verhaltensweisen bei dem Sender geben demnach klar vor, welche Werte alle Mitarbeiter zu respektieren und nach innen wie nach außen zu vertreten haben. "Der Kodex der Chefredaktion zeigt eindeutig, welche journalistischen Prinzipien sie im Hinblick auf den Umgang mit Antisemitismus beachten müssen." Nach einer ersten Prüfung werde der Sender gegebenenfalls "umgehend Konsequenzen ziehen, wenn sich Verstöße gegen diese Regeln bewahrheiten".

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