Der kleine WM-Botschafter (Teil 11):Einigen wir uns auf Unentschieden

Der kleine WM-Botschafter (Teil 11): Immer blassere Vergangenheit: Die deutsche Mannschaft jubelt über ihren WM-Sieg 2014.

Immer blassere Vergangenheit: Die deutsche Mannschaft jubelt über ihren WM-Sieg 2014.

(Foto: Marcus Brandt)

Deutschland: eine marginale Fußballnation. Wann schwindet auch die Selbstgefälligkeit?

Von Andreas Bernard

Im Weltfußball gibt es keine kleinen Gegner mehr, heißt es. Die deutsche Mannschaft tritt seit vier Jahren den Gegenbeweis an. Aus in der Vorrunde 2018, Aus im Achtelfinale bei der EM 2020, Aus in der Vorrunde in Katar 2022. Was vom Donnerstagabend in Erinnerung bleibt, ist vor allem die Kluft zwischen dem strotzenden Selbstbewusstsein der Experten vor der Partie und dem tatsächlichen Geschehen auf dem Feld. Deutschland erscheint immer noch als große Fußballnation - aber nur noch im Reden über das Spiel. Almuth Schult, Thomas Hitzlsperger und Sami Khedira zogen in den Vorberichten der ARD gar nicht in Erwägung, dass das Unterfangen scheitern könnte, kritisierten Flicks Aufstellung, weil er nicht auf das sicher zum Weiterkommen reichende 8:0 spielen wollte. Dass bei dieser Abwehrleistung auch acht Tore nicht genügen würden und Deutschland das Überstehen der Vorrunde - wie sich im Lauf des Abends dann bewahrheitete - ohnehin nicht selbst in der Hand hatte, wurde gar nicht erst thematisiert.

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