Wer südlich der Flensburger Förde lebt, hat oft klare Vorstellungen, wie es nördlich davon zugeht. Zufriedene Menschen bewohnen dort hyggelige Häuschen mit Strandzugang. Und wenn zu Beginn der Netflix-Serie „Das Reservat“ Rehe auf einem Fußballfeld grasen, während die Kamera über dümpelnde Segelyachten kreist, scheinen solche Stereotypen bestätigt – würde ein Anruf bei der dänischen Polizei nicht ihr Gegenteil andeuten. In Panik fleht eine Frau aus dem Off der idyllischen Szenerie um Hilfe. Vor dem Auflegen flüstert sie: „Es ist zu spät.“
StreamingGar nicht so Hygge
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Sind auch die skandinavischen Bilderbuchdemokraten verdorben? In der Serie „Das Reservat“ verschwindet ein Kindermädchen aus einem reichen dänischen Viertel. Eine feine Milieustudie bei Netflix.
Von Jan Freitag

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