Die Zahl der Menschen in Deutschland, die ein DAB+-Gerät zum Radiohören nutzen, ist merklich gestiegen. Damit schreitet die Digitalisierung des Medienkonsums auch im Hörfunk voran. Das geht aus dem aktuellen Digitalisierungsbericht der Medienanstalten hervor. Demnach wurden hierzulande im vergangenen Jahr rund fünf Millionen DAB+-Radios verkauft. Also Geräte, die die sogenannten terrestrischen, über Funkmasten verbreiteten Radiosignale über digitale Frequenzen empfangen. Ihre Zahl summiert sich damit auf insgesamt 21,7 Millionen.
Demgegenüber sinkt die Zahl der UKW-Radios, welche die terrestrischen Radiosignale auf klassische Weise über analoge Frequenzen empfangen. Allerdings auf hohem Niveau - UKW ist nach wie vor der maßgebliche Verbreitungsweg für Radioprogramme, mit großem Abstand vor DAB+, das auf Platz zwei liegt, sowie den weiteren Empfangsmöglichkeiten via Internet, Kabel und Satellit. Knapp 122 Millionen UKW-Geräte gibt es heute in Deutschland, also sechsmal so viele wie bei DAB+. Dies sind jedoch rund 20 Millionen weniger als noch 2015. Dieser Rückgang liegt vor allem an den Autoradios, die zunehmend häufiger auf digitalem Empfang sind. Seit diesem Jahr gibt es sogar die Pflicht, dass Neuwagen mit einem DAB+-fähigen Radio ausgestattet sein müssen.
Sachsen-Anhalt und Bayern sind die führenden DAB+-Bundesländer
Die Zahl der Haushalte, die über mindestens ein DAB+-Radiogerät verfügen, ist auf elf Millionen gestiegen. Das sind mehr als ein Viertel aller deutschen Haushalte, nämlich 27 Prozent. Angesichts von 22 Millionen Geräten bedeutet dies, dass Haushalte, die DAB+ nutzen, im Schnitt zwei digitale Empfänger haben, sei es im Haus oder im Auto. Besonders gut ist die Ausstattung mit DAB+-Radios in Bayern und Sachsen-Anhalt, wo bereits jeder dritte Haushalt über mindestens ein Gerät verfügt. Schlusslicht ist die Hauptstadt Berlin, da ist es erst jeder fünfte Haushalt.
Ebenfalls gestiegen ist die Anzahl der Internetradios, allerdings auf niedrigerem Niveau und mit kleinerer Wachstumsrate. Knapp sieben Millionen Haushalte verfügen inzwischen über ein IP-Radiogerät. Hybride Geräte, die sowohl DAB+- als auch IP-Signale empfangen, spielen indessen keine nennenswerte Rolle. Auch Smart Speaker, also mit dem Internet verbundene Lautsprecher, sind im Hörfunk keine maßgeblichen Treiber des Digitalisierungsfortschritts.
Da es über DAB+ wesentlich mehr Frequenzen gibt als im UKW-Spektrum, erweitert sich durch die digitale Technik auch das Angebot. Inzwischen gibt es 70 terrestrisch verbreitete Radioprogramme, die ausschließlich über DAB+ zu empfangen sind.
