Die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt nach der Tötung von George Floyd in den USA wirken sich auch auf die Medienindustrie aus. Der Kabelsender Paramount Network nahm die seit mehr als dreißig Jahren laufende Reality-TV-Serie Cops aus dem Programm. Die Serie hatte US-Polizisten bei ihren Einsätzen mit der Kamera begleitet und war in der Vergangenheit immer wieder dafür kritisiert worden, Polizeigewalt zu verherrlichen. Die Serie warb mit einer "rauen und realistischen" Darstellung und außerdem mit "unvergleichlichen Einblicken in die tägliche Arbeit der Polizei". Nachdem die Serie aus dem Programm genommen wurde, bestätigte ein Sprecher des Senders am Dienstag, dass nun auch der Dreh komplett eingestellt würde.
Folgen gibt es auch für andere Serien und Filme: In Großbritannien wurde die Serie Little Britain von mehreren Streamingportalen entfernt, die des öfteren die Methode des "Blackfacing" verwendet hatte. Und der Fernsehriese HBO Max entfernte den Filmklassiker "Vom Winde verweht" aus dem Programm. Wie ein Sprecher des Senders sagte: "Der Film ist ein Produkt seiner Zeit und bildet fragwürdige ethnische und rassistische Vorurteile ab". Der Film soll allerdings begleitet von einer Diskussion über den "historischen Kontext" wieder ins Programm genommen werden.
Mit dem Ende von Cops wird deutlich, wie schwierig es für Streamingangebote oder Fernsehsender geworden ist, Serien und Filme aus vergangenen Jahrzehnten unkommentiert zu verbreiten, deren Darstellung heute als rassistisch wahrgenommen wird.