Ausreise mit Militärmaschine:CNN-Reporterin verlässt Kabul

Konflikt in Afghanistan - Reporterin Clarissa Ward

Dieses von CNN zur Verfügung gestellte Bild zeigt Clarissa Ward, die internationale Chefkorrespondentin des Senders CNN, die bis vor kurzem aus Kabul berichtete.

(Foto: Brent Swails/dpa)

Clarissa Ward war eine der letzten ausländischen Journalistinnen in Afghanistan. Nun hat sie das Land mit einer Militärmaschine verlassen.

Von Moritz Baumstieger

Sie verließ Afghanistan auf die gleiche Art wie die unzähligen Verzweifelten, die derzeit aus ihrem Land zu fliehen versuchen: Clarissa Ward, Chefreporterin des US-Nachrichtensenders CNN, hat Kabul mit einer Militärmaschine verlassen. "Auf unserem Flug, bereit zum Abheben", schrieb Ward am Freitag auf Twitter zu einem Foto, das den Innenraum einer überfüllten Transportmaschine der US-Airforce von innen zeigte. Zuvor habe sie gemeinsam mit vielen anderen Stunden auf einen Flug gewartet. In den Tagen nach dem Fall der afghanischen Hauptstadt an die Taliban hatte Ward als eine der wenigen ausländischen Journalistinnen weiter aus Kabul berichtet, deutsche Sender etwa haben derzeit keine Reporter vor Ort. Sie befragte Bürger der Stadt zu ihren Erwartungen, sprach teils sogar mit bewaffneten Mitgliedern der Taliban. Die 41-Jährige trug bei diesen Einsätzen einen schwarzen Hidschab, trotz ihrer strengen Verschleierung und trotz einer Genehmigung, von den Straßen Kabuls zu berichten, wurde ihr Team zuletzt wiederholt bei der Arbeit bedrängt. Am Samstag meldete die Journalistin ebenfalls via Twitter, gemeinsam mit 300 Geflohenen in Doha gelandet zu sein. "Wir sind die Glücklichen", schrieb Ward.

Zur SZ-Startseite

Pressestimmen zur Afghanistan- Krise
:Auf ein Wort

Journalistinnen testen in Afghanistan die Pressefreiheit unter den Taliban. Medien weltweit kritisieren den Westen.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: