Scholz bei Miosga:Röhrenfernsehen de luxe

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Nach dem Ampel-Aus sitzt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei Caren Miosga im Fernsehstudio. (Foto: Carsten Koall/dpa)

Scholz bei Miosga: Toll altmodisch. Zwei Menschen hören einander zu, behandeln sich mit Respekt und leiser Ironie. Leider ging es kaum um die wirklich wichtigen Themen in dramatischen Zeiten.

Von Nils Minkmar

Der Wahlsieg von Donald Trump am vergangenen Dienstag lässt auch Deutschlands Politikerinnen und Politiker in einem neuen Licht erscheinen. Sie sehen mit einem Mal besser aus: Die Spitzen der einstigen Ampelkoalition oder die Opposition aus der Union – sie sind nicht kriminell, nicht korrupt und bemühen sich darum, die Wahrheit zu sagen. Sie machen keinen Wahlkampf mit Märchen und sind nicht darauf aus, öffentliche Ämter und Mandate zur Aufstockung des privaten Vermögens zu nutzen. In einer Medienwelt, die durch digitale Plattformen ohne Sorge um Wahrheit geprägt ist, ist der Besuch des Bundeskanzlers in einer Live-Sendung vor Publikum eine geradezu altmodische Übung, eine Akrobatik ohne Netz.

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