Frankfurt:Neuer Herausgeber bei der FAZ

  • Gerald Braunberger soll einem Bericht zufolge neuer Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung werden.
  • Die FAZ kommentiert den Bericht nicht.

Von Laura Hertreiter

Die Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung haben sich offenbar auf ein neues Mitglied geeinigt. Wie der Spiegel am Freitag meldete, ist Gerald Braunberger, 59, für den Posten vorgesehen. Der Aufsichtsrat müsse dem Vorschlag noch zustimmen, berichtet das Magazin.

Der Posten des für Wirtschaft und Sport zuständigen Herausgebers an der Spitze der Tageszeitung wurde Mitte März frei, als Holger Steltzner das Gremium verließ. Es soll Unstimmigkeiten mit den drei anderen Herausgebern, Werner D'Inka, Jürgen Kaube und Berthold Kohler, gegeben haben. Laut einer Mitteilung der FAZ habe es "keine Grundlage mehr für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit" gegeben. Zu den genauen Gründen für das Zerwürfnis gab es keine Antworten.

In der Folge war über potenzielle Nachfolger spekuliert worden - darüber, ob erstmals in der Geschichte der Tageszeitung eine Frau Einzug halten könnte, oder ob diesmal der Fokus auf Digitalkompetenz liegt.

Gerald Braunberger, seit 1988 bei der FAZ, schrieb zu Beginn seiner Karriere über Währungspolitik, Banken und Finanzmärkte, später ging er als Korrespondent nach Paris. 2004 wechselte er zur Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Seit 2007 ist Braunberger Chef des FAZ-Finanzteils. Laut Spiegel überzeugte er beim Gremium durch Führungserfahrung und dadurch, dass er "als integrierend gilt". Bei der FAZ wollte man die Personalie zunächst nicht kommentieren.

Während in der Branche Kritik laut wurde, die Herausgeber hätten schlicht ihresgleichen gewählt, wird die Wahl in der Redaktion als vielversprechend wahrgenommen: Braunberger sei freundlich und kompetent berichten Mitarbeiter, jemand, der die für das Blatt so wichtige wirtschaftspolitische Ausrichtung erneuern könne, und angenehm im Umgang sei.

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