"Binge Reloaded" bei Amazon Prime:Haltung und Unterhaltung

Lesezeit: 6 Min.

"Wir legen den Figuren schließlich etwas in den Mund, um etwas Bestimmtes über sie erzählen zu können": Über Florian Silbereisen hat Michael Kessler schon viel erzählt. (Foto: Frank Dicks/Red Seven)

Der große TV-Persiflierer Michael Kessler will das Fernsehen vor sich selbst retten - und hat sogar Spaß daran. Über einen, der noch an das Richtige im Leben glaubt.

Von Jakob Biazza

Bevor von Michael Kessler, dem großen Menschen-Scanner und Motivationserspürer, die Rede sein wird, sollte erst über eine Ziege gesprochen werden. Eine Ziege und die Imitation von 50 Cent, dem US-Rapper, dessen Stimme - so erzählt man es sich jedenfalls - ihren etwas verschmierten Sound besitzt, seit er sich, wie man wohl sagen würde, neun Kugeln eingefangen hat. Seine Zunge ist seitdem angeblich geschwollen, und er stand nun, 15 Jahre ist das jetzt her, schwer nuschelnd bei der Switch-Reloaded-Version vom Fest der Volksmusik vor Florian Silbereisen. Bernhard Hoëcker spielt 50 Cent. Michael Kessler gibt seinen Florian Silbereisen, eine Art Paraderolle inzwischen, und wie immer, wenn er sie ausfüllt, spürt man unter der ganzen hochkomprimierten Fröhlichkeit etwas, das womöglich sogar Hass sein könnte oder vielleicht auch Ekel.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusKabarettistin Lisa Eckhart
:Die Truppenbetreuerin beim ZDF

Die Kabarettistin Lisa Eckhart war ins "Literarische Quartett" geladen, die Sendung, die einst das Lebenswerk Marcel Reich-Ranickis krönte. Dazu ein paar Anmerkungen.

Gastbeitrag von Maxim Biller

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: