Bayerischer Rundfunk:Der neue Heimatminister

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Ist Reinhard Scolik ein Kulturfreund oder nur ein Sparkommissar? Der Fernsehdirektor des BR sichert seinem Sender jedenfalls schon mal das ARD-Silvesterkonzert, plant Serien und warnt vor Netflix.

Von Claudia Tieschky

Der 3. Juni ist der Tag, an dem das dokumentarische Prestigeprojekt 24h Bayern entsteht. 100 Drehteams sind unterwegs, was sie filmen, läuft beim BR ein Jahr später, den ganzen Tag lang. Reinhard Scolik nennt das beim Frühstück im Café "eine Art bayerische Landvermessung" und findet, dass Heimat überhaupt kein konservativer Begriff sei. Der Fernsehdirektor des BR, seit März im Amt, ist aus Wien zugezogen. Der Sender hat 7,5 Prozent Marktanteil, Zuschauer von im Schnitt 65 Jahren - und jetzt einen Heimatminister. "Je unüberschaubarer die Welt wird, desto mehr konzentrieren sich die Menschen auf das, was sie glauben, noch überschauen zu können, nämlich die Welt vor Ort." Scolik macht eine Pause und merkt trocken an, für ihn persönlich gelte das im Moment nicht. "Ich arbeite zum ersten Mal außerhalb von Wien."

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