Seit heute steht eine Frau an der Spitze eines der größten deutschen Verlagshäuser. Der Hamburger Bauer-Verlag (Freizeit Woche, TV Movie) hat an diesem Donnerstag auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass der persönlich haftende Gesellschafter Heinz Bauer, 71, mit sofortiger Wirkung 85 Prozent der Kommanditanteile des Familienunternehmens auf seine Tochter Yvonne Bauer, 33, übertragen habe. Die Nachfolgeregelung in dem 1875 von Johann Andreas Ludolph Bauer gegründeten Familienunternehmen ist damit geklärt.
Seit diesem Donnerstag an der Spitze eines der größten deutschen Verlagshäuser: Yvonne Bauer.
(Foto: dpa)Bereits im vergangenen Jahr hatte Heinz Bauer seiner Tochter den Großteil der Inlandsgeschäfte übergebn, seit Anfang 2010 führt Yvonne Bauer die Yvonne Bauer Redaktions KG und die Yvonne Bauer Service KG. Die Auslandsgeschäfte lagen bislang nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich.
Heinz Bauer bleibt weiterhin persönlich haftender Gesellschafter. Seine Töchter Mirja, Nicola und Saskia sind laut Konzernangaben mit je fünf Prozent als Kommanditisten am Unternehmen beteiligt. Yvonne Bauer führt den Konzern von nun an als Verlegerin.
Auch die Geschäftszahlen des Verlags für Unterhaltungszeitschriften wurden auf der Pressekonferenz bekannt gegeben: Der Konzernumsatz der Bauer Media Group hat im Geschäftsjahr 2009 mit 2,11 Milliarden Euro erstmals die Zwei-Milliarden-Euro-Schwelle überschritten. 57,6 Prozent des Umsatzes seien im Ausland erzielt worden, hieß es weiter. Für das laufende Jahr erwartet die Mediengruppe einen Gesamtumsatz von 2,03 Milliarden Euro. Die Bauer Media Group zählt eigenen Angaben zufolge zu den führenden Medienunternehmen Europas.
Yvonne Bauer leitet von nun eines der größten Medienunternehmen der Bundesrepublik. Das Haus publiziert 323 Zeitschriften und 109 Online-Produkte in 15 Ländern auf drei Kontinenten. Auf dem deutschen Markt erscheinen 54 Titel. Das Familienunternehmen beschäftigt im In- und Ausland rund 8.000 Mitarbeiter. Deutsche Standorte unterhält das Haus neben Hamburg in München, Köln Magdeburg, Rastatt und Walluf.
