Auszeichnung World Press Photo 2014:In der Glitzerhölle

Von der Weihnachts-Fabrik in China bis zum Kampf in der Ukraine: Die Organisation World Press Photo hat die Bilder des Jahres 2014 gekürt. Sie zeigen Explosionen, Skurriles - und tragische Fußball-Momente.

9 Bilder

World Press Photo 2014 - General News Singles - 1st Prize

Quelle: Sergei Ilnitsky/dpa

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"Kitchen Table", Sergei Ilnitsky (European Pressphoto Agency)

Der Ukraine-Krieg im Haus: Das Bild des Fotografen Sergei Ilnitsky zeigt zerbrochenes Geschirr und Blutflecken in einer Wohnung in Donezk. Aufgenommen wurde es am 26. August 2014 - an diesem Tag starben dort drei Menschen, zehn wurden verletzt. World Press Photo zeichnet Ilnitsky in der Kategorie "Allgemeine Nachrichten - Einzelbilder" (General News - singles) mit dem ersten Preis aus.

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Quelle: Massimo Sestini/AP

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"Rescue Operation", Massimo Sestini (AP Photo)

Den zweiten Platz in der Kategorie "Allgemeine Nachrichten" belegt Massimo Sestini mit diesem Foto libyscher Flüchtlinge auf einem Rettungsboot im Juni 2014. Das Boot war Teil der Operation "Mare Nostrum". Mit dem Programm reagierte die italienische Regierung auf das Schiffsunglück vor Lampedusa, bei dem im Oktober 2013 etwa 390 Flüchtlinge ertranken. Im Jahr 2014 rettete "Mare Nostrum" 170.081 Menschen und brachte sie nach Italien. Mittlerweile wurde das Hilfsprogramm wieder beendet.

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Quelle: Bulent Kilic/AFP

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"Istanbul Protest", Bulent Kilic (Agence France-Presse)

Bulent Kilic fotografierte in Istanbul diese junge Frau, die bei Zusammenstößen von Demonstranten und Polizei verletzt wurde. Zu den Ausschreitungen kam es nach der Beerdigung Berkin Elvans, eines 15-Jährigen, der bei Protesten gegen die Regierung starb. Kilic erhält für sein Bild den ersten Preis in der Kategorie "Berichterstattung von aktuellen Schauplätzen" (Spot News).

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Quelle: AFP

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"Air Strike On IS Militants", Bulent Kilic

Der türkische Fotograf schafft es gleich mit zwei Bildern unter die Ausgezeichneten: Kilics Aufnahme vom Oktober 2014 zeigt zwei Kämpfer der IS-Miliz, die direkt vor einer Explosion auf dem Tilsehir-Hügel an der türkisch-syrischen Grenze stehen.

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Quelle: AP

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"The Beckham Catch", Al Bello (Getty Images)

Die World Press Foundation zeichnet nicht nur Aufnahmen von Konflikten und tragischen Ereignissen aus. In der Kategorie "Sport" gewinnt Al Bello mit diesem Foto den zweiten Preis für das Jahr 2014. Es zeigt den Footballspieler Odell Beckham von den New York Giants bei einem entscheidenden Fang im Spiel gegen die Dallas Cowboys, am 23. November 2014.

World Press Photo 2014 - Sport Singles - 1st Prize

Quelle: dpa

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"The Final Game", Bao Tailiang (Chengdu Economic Daily)

Dieses Bild ist in den Augen der Jury das Beste in der Kategorie Sport. Es wurde am 13. Juli 2014 in Rio de Janeiro aufgenommen: Argentiniens Spieler Lionel Messi sah den Pokal an sich vorbeiziehen - nachdem Deutschland das Finale der Fußball-WM gewonnen hatte.

World Press Photo 2014 - Nature Singles - 1st Prize

Quelle: dpa

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"Monkey Training For A Circus", Yongzhi Chu

Als bestes Bild der Kategorie "Natur" prämiert die Organisation dieses Schwarz-Weiß-Foto, das der Fotograf Yongzhi Chu in Suzhou aufnahm. Die Stadt gilt als Heimat des chinesischen Zirkus'. Das Foto zeigt einen Affen, der für den Zirkus dressiert wird - und sich offenbar angsterfüllt vor seinem Dompteur zusammenkauert.

World Press Photo 2014 - Contemporrary Issues Singles - 2nd Prize

Quelle: dpa

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"Christmas Factory", Ronghui Chen (City Express)

Ein weiteres Preisträger-Bild aus China: Ronghui Chen fotografierte einen 19-jährigen Arbeiter in einer chinesischen Fabrik, die Weihnachtsartikel herstellt. Fünfmal am Tag muss der junge Mann seine Atemmaske wechseln. Sie schützt ihn - ebenso wie die Weihnachtsmann-Mütze - vor dem roten Glitzerstaub in der Luft.

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Quelle: Mads Nissen/Berlingske/Scanpix

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"Jon and Alex", Mads Nissen

Das ist das Gewinnerbild, das "Pressefoto des Jahres". Es zeigt zwei junge Männer, Jon, 21, und Alex, 25, nackt in einem Bett in St. Petersburg. Mit der intimen Aufnahme macht Fotograf Mads Nissen die Diskiminierung Homosexueller in Russland zum Thema. Nach Meinung der Jury nimmt das Bild auf eindrückliche Weise Stellung zu einem universalen Thema. Für Homosexuelle, Lesben, Bisexuelle und Transgender werde das Leben in Russland immer schwieriger. Nissen dokumentierte in den Jahren 2013 und 2014 in einer ganzen Reportageserie die Einschüchterung Homosexueller und die Arbeit von Aktivisten in Russland. Die Auszeichnung ist mit 10 000 Euro dotiert.

Linktipps:

Die Pressefotos aus Bayern wurden bereits im Dezember gekürt - Sie finden sie hier.

Im Jahr 2013 gab es um die World-Press-Photo-Auszeichnung einen Eklat. Worum es dabei ging, können Sie hier nachlesen.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/Reuters/ebri/ihe
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