Der 7. Januar 2015 ist ein Tag, der kein Ende findet. Einer der Überlebenden des Attentats auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo ist der Journalist Philippe Lançon. In seinem meisterlichen Memoirenbuch „Der Fetzen“, 2019 auf Deutsch erschienen, berichtet er über seine fragmentierte Erinnerung, seine Verletzungen und den Prozess der Genesung in diversen Pariser Kliniken. Doch sein Körper hat eine eigene Erinnerung an jenen Morgen behalten: Jahre später, im Sommer 2023 kippte er nach dem Laufen plötzlich um, das Herz streikte. Er war fit, hatte keine Warnzeichen und ging regelmäßig zum Check-up. Niemand fand eine Ursache für diesen Anfall. Lançon kam zu dem Schluss, dass es die späte Antwort seines Herzens auf den Stress jenes blutigen Januartags war.
Zehnter Jahrestag des „Charlie Hebdo“-Attentats:Frankreichs offene Wunde
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Zehn Jahre nach dem Attentat auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“: Warum von der Einigkeit, die das Land damals demonstrierte, kaum noch etwas übrig geblieben ist.
Von Nils Minkmar
"Charlie Hebdo"-Prozess:Liberté, Egalité, Brutalité
Im "Charlie Hebdo"-Prozess in Paris wird gerade versucht, alte und neue Wunden zu heilen. Am Ende aber geht es um etwas Größeres: um das Selbstverständnis Frankreichs.
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