Wenn alles klappt wie vorgesehen, dann werden die Tagesthemen im Ersten länger. Das haben die Intendanten der ARD bei ihrer Konferenz am Mittwoch in Köln beschlossen. In einem ersten Schritt wird die Freitagsausgabe der Sendung im April von 15 auf 30 Minuten verlängert. Gleichzeitig soll die ARD-Fernsehprogrammkonferenz eine Verlängerung des von Montag bis Donnerstag bereits halbstündigen Nachrichtenmagazins um fünf Minuten realisieren. Im Frühling soll das Programm Realität werden. Damit will man vor allem die Berichterstattung aus den Regionen fördern. "Wir wollen den ländlichen Raum stärken", sagt Programmdirektor Volker Herres.
Zudem gaben die Intendanten bekannt, dass sie den Finanzausgleich zwischen den Sendern neugeregelt haben, um vor allem den kleinen Anstalten das Überleben zu sichern. So soll der Anteil des Saarländischen Rundfunks und von Radio Bremen von derzeit 1,6 Prozent des Nettobeitragsaufkommens erst auf 1,7 Prozent und bis 2023 auf 1,8 Prozent erhöht werden. Die Sender erhalten dann 34,5 Millionen Euro mehr aus dem Gesamttopf. Um die Umverteilung zu finanzieren werden demnach die Ausgaben für Sportrechte auf dem bisherigen Stand eingefroren. Die lagen in der Periode von 2017 bis 2020 laut Herres bei einer Milliarde und 23 Millionen Euro.
Nicht wirklich denken möchte man in der ARD offenbar an die Möglichkeit, dass nicht alle Länderparlamente dem Vorschlag der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) zustimmen, der am 20. Februar veröffentlicht wird. Voraussichtlich wird diese eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags von 17,50 Euro auf einen Betrag um 18,36 Euro vorschlagen. Fände das keine Zustimmung bei der Politik, wäre in der ARD Land-unter-Stimmung, denn dann bliebe der Beitrag da, wo er jetzt ist. "Wir würden abrupt einen Schockschrumpfeffekt haben", sagte der Vorsitzende Tom Buhrow.