Streit um ARD-Film "Die Auserwählten":"Es gab damals eben keinen Lehrer, der das angegangen wäre"

Die Auserwählten

War Andreas Huckeles Geschichte Vorbild für die Figur Frank Hoffmann in "Die Auserwählten"?

(Foto: WDR/Katrin Denkewitz)

Wie sehr darf ein Film die Wahrheit verfälschen? Ein ehemaliger Schüler verklagt die Macher einer Fernsehproduktion über die Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule. Nun hat der Bundesgerichtshof die Klage abgelehnt.

Von Kathrin Müller-Lancé

Es ist so eine Sache mit der Wahrheit in der Kunst. Zuletzt hat der Skandal um Lovemobil die deutsche Filmbranche erschüttert, weil weite Teile des Dokumentarfilms inszeniert waren. Bei Die Auserwählten ist der Fall andersrum gelagert: Dem Spielfilm, der 2014 im Ersten ausgestrahlt wurde, wird vorgeworfen, zu nah an der Realität zu sein. Der Vorwurf: Ein ehemaliger Schüler erkennt sich in einer der Hauptfiguren wieder und sieht seine Persönlichkeitsrechte verletzt. Andreas Huckele klagte vor dem Landgericht Hamburg auf Unterlassung.

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