Mehrere Journalisten-Vereinigungen haben an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) appelliert, mehr für den Schutz von Reportern vor rechtsextremen Gewalttätern zu tun. In einem offenen Brief fordern sie unter anderem eine unkomplizierte Auskunftssperre von Privatadressen im Melderegister: "In einigen Bundesländern müssen Medienschaffende erst eine akute Gefahr für Leib und Leben nachweisen, damit eine Auskunftssperre erfolgt - doch dann könnte es bereits zu spät sein, um sich zu schützen." Mit unterzeichnet wurde der Brief der Organisation "Neue deutsche Medienmacher" vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV), dem Netzwerk Recherche, der Plattform Krautreporter, der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) sowie dem Aktionskunst-Kollektiv "Peng!". Seehofer hatte im Juli mit Blick auf von Rechtsextremen angelegte Namenslisten erklärt: "Vor solch perfiden Einschüchterungsversuchen dürfen wir nicht zurückweichen."
Appell:Offener Brief an Seehofer
Mehrere Journalisten-Vereinigungen appellieren an Bundesinnenminister Seehofer. Sie fordern besseren Schutz, nachdem Rechtsextreme zur Einschüchterung Namenslisten von Reportern angelegt hatten.
© SZ vom 29.08.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.