Süddeutsche Zeitung

RTL-Reporterin Antonia Rados hört auf:In Bagdad und anderswo

Sie war eine der prominentesten Krisenberichterstatterinnen Deutschlands, nun hört Antonia Rados bei RTL News auf.

Von Johannes Korsche

Antonia Rados hört nach mehr als 25 Jahren bei RTL News auf. Die 69-jährige Krisenreporterin war spätestens seit ihrer Berichterstattung aus dem Irakkrieg 2003 ein prominentes Gesicht des Privatsenders. Sie wurde für ihre Berichte aus Bagdad unter anderem mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Medienpreis für Fernsehjournalismus ausgezeichnet. "Ich hatte hier viele Möglichkeiten, mich als Reporterin zu verwirklichen, und danke den Kolleginnen und Kollegen auch dafür, dass sie mir dabei sehr freie Hand ließen", verabschiedet sich die gebürtige Klagenfurterin. Rados sei eine außergewöhnliche Reporterin, die "mit ihren Kenntnissen über Land und Leute sowohl das politische als auch das Alltagsleben in den Krisenregionen dieser Welt für uns alle transparenter gemacht" habe, so Stephan Schmitter, Geschäftsführer RTL NEWS und Chief Journalistic Content Officer RTL Deutschland.

Ihre journalistische Laufbahn begann Rados 1978 beim ORF. Anfang der 1990er-Jahre wechselte sie als Sonderkorrespondentin zum WDR. Von 1993 an war sie schließlich für RTL im Einsatz, mit einer einjährigen Ausnahme, als sie 2008 als Sonderkorrespondentin zum ZDF ging. Seit ihrer Rückkehr zum Kölner Sender war sie als "Chefreporterin Ausland" tätig. Mehrfach wurden Reportagen von ihr preisgekrönt, zum Beispiel der Dokumentarfilm "Feuertod" (2007) über afghanische Frauen, die sich selbst verbrennen. Rados erhielt für die Reportage unter anderem den Robert-Geisendörfer-Preis. 2019 wurde sie zudem für ihre ntv-Reportage "Jemens langsamer Tod" in der Kategorie "Beste Information: Auslandsreporter" mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.

Zuletzt war Rados im Frühjahr für RTL News im Einsatz, sie berichtete aus der Ukraine vom Angriffskrieg gegen das Land.

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