"Super 8 - Tagebücher" im Kino:Auf der Suche nach dem Glück

"Super 8 - Tagebücher" im Kino: Elegante Ehefrau und junge Mutter: die französische Schriftstellerin Annie Ernaux in den Super 8-Aufnahmen ihres Ehemanns.

Elegante Ehefrau und junge Mutter: die französische Schriftstellerin Annie Ernaux in den Super 8-Aufnahmen ihres Ehemanns.

(Foto: Les Films Pelleas)

Kommentierte Familienfilme als Kommentar zur Zeitgeschichte: "Super 8 - Tagebücher" von Annie Ernaux ist eine kollektive Kritik des Privatlebens der Siebzigerjahre.

Von Nils Minkmar

Eine Frau kommt mit ihren beiden Söhnen nach Hause. Draußen ist es dunkel, kalt, schon kurz vor Weihnachten. Die Familie wohnt im schönen Annecy am Genfer See. Alle drei stehen etwas ratlos in der Diele herum, die Kinder machen Faxen und rollen mit den Augen, ihre Mutter betrachtet die Kamera, die sie aufnimmt, und den Mann dahinter - beide gleichermaßen skeptisch. Wir sehen einen Film aus den frühen Siebzigerjahren, jener Zeit, in der handliche Super-8-Kameras in den Familien Einzug hielten. Und es ist, das wird hier gleich zu Beginn klar- und festgestellt, eine männliche Tätigkeit, dieses Filmen mit der "Bell and Howe"-Kamera: Der Mann nimmt seine Frau, seine Kinder ins Visier und versucht, ihr Glück festzuhalten - aber wo ist es?

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