Seit Donnerstag, 25. November, 20 Uhr, hat die Republik ein neues Tagesschau-Gesicht. André Schünke ist spontan eingesprungen, weil es ein "Versehen bei der Planung" gab, so der NDR auf Twitter. "Das Versehen bestand darin, dass jemand disponiert worden war, der nichts davon wusste", erklärte dann der NDR auf Nachfrage. Gut, dass Schünke, 41, zur Stelle war. Hinterher twitterte er: "Ich stand schon hundertmal im Studio für den Nachrichtenkanal Tagesschau 24, aber für die TS20 fühlt es sich doch anders an, man spürt die Millionen Zuschauer. Da geht einem ganz schön die Pumpe."
So können große Karrieren beginnen, aber laut NDR "ist nicht geplant, am Personalstamm der Tagesschau 20 Uhr etwas zu verändern". Auf jeden Fall ist Schünke ein Profi, er spricht von der Tagesschau wie von einem mittelgroßen Passagierflugzeug. Entsprechend souverän und unaufgeregt steuerte er die TS 20-Ausgabe, er sprach ruhig, mit fester und klarer Stimme, fehlerfrei bis zum "Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend". Nun, Schünke ist seit fast 20 Jahren beim NDR, Nachrichtenmoderation ist sein tägliches Geschäft. Wenn bei der Tagesschau jemand einspringt, dann ist das eben nicht wie in einem Hollywood-Film, da wäre der 19-jährige Praktikant ins Feuer geworfen worden, der erst zwei Tage da ist. Wenn's bei der Tagesschau brennt, schaukelt ein erfahrener TS20-Pilot die Kiste trotzdem sicher heim.
