"American Crime Story: Impeachment":Der Clinton-Lewinsky-Skandal als feministische Fabel

Impeachment

Von der Klatschgeschichte zum historischen Drama: Sarah Paulson als Linda Tripp (links) und Beanie Feldstein als Monica Lewinsky (rechts).

(Foto: AP)

Monica Lewinsky musste viel Häme aushalten, als ihre Affäre mit dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton bekannt wurde. "American Crime Story" will die Geschichte aus der Perspektive der Frauen erzählen. Kann das funktionieren?

Von Andrian Kreye

Lange vor der Serienstaffel "American Crime Story: Impeachment" war der Skandal um Monica Lewinsky eine grandios saftige Trashgeschichte. Die begann 1995 damit, dass sie als 22-jährige Praktikantin im Weißen Haus eine Affäre mit dem damaligen Präsidenten Bill Clinton hatte, und endete erst lange nachdem der Kongress ein Amtsenthebungsverfahren gegen Clinton einleitete. Gebannt verfolgte die amerikanische Nation damals, wie sich das vom Klatsch und Tratsch zum historischen Drama aufbaute. War ja alles drin. Ein viel zu junges Ding aus gutem Hause, ein viel zu mächtiger Kerl aus einer fiesen Hinterwäldlergegend, eine ganze Hundertschaft dubioser Nebenfiguren aus den Tiefen der Washingtoner Amtsstuben und der Provinz von Arkansas, wo Bill Clinton geboren und zum Politiker wurde. Die einen sprachen im Roboterduktus der Apparatschiks, die anderen im Hillbilly-Dialekt des Südens. Mehr Gegensatz geht kaum.

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