Süddeutsche Zeitung

Alt-Right-Movement:Milo Yiannopoulos kündigt bei "Breitbart"

Der Journalist Milo Yiannopoulos hat bei dem umstrittenen Portal Breitbart gekündigt. Hintergrund ist ein Interview, das er bereits Anfang 2016 gegeben hatte: Am Sonntag war ein Mitschnitt davon öffentlich geworden, in dem er sich zu Sex zwischen Erwachsenen und Kindern äußert. Er sagt in dem Video, dass sexuelle Beziehungen zwischen 13-Jährigen Jungen und älteren Männern "vollkommen einvernehmlich" sein könnten. In einer homosexuellen Welt würden die älteren Männer den Jungen helfen, sich selbst zu finden.

Yiannopoulos verhalf dem Medium Breitbart, dem lange US-Präsident Trumps Berater Steve Bannon vorstand, auch über die Alt-Right-Bewegung hinaus zu großer Bekanntheit. Er wurde von amerikanischen Konservativen hofiert - trotz seiner rassistischen und frauenfeindlichen Kommentare. Dass der 32-Jährige selbst griechische Wurzeln hat und schwul ist, machte ihn in den Augen seiner Anhänger unangreifbar.

"Es wäre nicht richtig, wenn meine falsche Wortwahl die Berichterstattung meiner Kollegen behindert. Also scheide ich heute bei Breitbart mit sofortiger Wirkung aus. Das ist allein meine Entscheidung", sagt der Blogger in einem Statement. " Breitbart hat zu mir gestanden, als andere es nicht taten. Sie haben mir erlaubt, konservative und freiheitliche Ideen in die Gemeinschaft zu tragen, die diese sonst nie gehört hätte. Breitbart war ein signifikanter Faktor für meinen Erfolg", so Yiannopoulos weiter.

Nach dem Bekanntwerden seiner Äußerungen zu Pädophilie hatte ihn bereits ein wichtiges Meinungsforum für junge amerikanische Konservative von der Rednerliste gestrichen. Auch der Verlag Simon & Schuster kündigte an, ein geplantes Buchprojekt mit ihm nicht länger realisieren zu wollen.

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