Absage an "Morgenmagazin":Petry nennt Hayali "Politaktivistin"

Dunja Hayali und Frauke Petry

Zwischen Dunja Hayali (l.) und Frauke Petry herrscht Streit. Ziemlicher Streit.

(Foto: dpa)

Nach ihrer mehrfachen Absage, im "Morgenmagazin" aufzutreten, äußert sich die AfD-Chefin persönlich.

Von Carolin Gasteiger

Frauke Petrys Besuch im Morgenmagazin rückt in immer weitere Ferne. Zwei Mal hat die AfD-Chefin der Redaktion der ZDF-Sendung zu- und wieder abgesagt. Nun äußert sie sich persönlich und nennt mehrere Gründe für ihr Nein, darunter Moderatorin Dunja Hayali.

In einem Statement kritisiert Petry explizit Hayalis politische Einstellung:

"Solange vor allem öffentlich-rechtliche Fernsehsender ihren Auftrag, so neutral wie möglich das pluralistische Meinungsbild darzustellen, dadurch missverstehen, indem sie offensichtlichen Politaktivisten wie Dunja Hayali ein derartig breites öffentliches Forum bieten, ist mein persönliches Interesse, in diesem Rahmen über die aufstrebende Alternative für Deutschland zu berichten, deutlich reduziert."

Zuvor hatte die ZDF-Moderatorin auf Facebook geschildert, wie genau es zur Absage Petrys ans Morgenmagazin kam. AfD-Sprecher Christian Lüth habe sich am Montag für das Fernbleiben seiner Chefin entschuldigt, diese habe "den Termin in ihrem Kalender übersehen". Auch am Dienstag erschien Petry nicht in der Sendung, sondern schickte André Poggenburg, AfD-Landeschef von Sachsen-Anhalt. Offiziell lag das abermalige Fernbleiben Petrys an Terminschwierigkeiten.

Hayali hatte das Hin und Her zwischen der AfD und dem Morgenmagazin in ihrem Facebook-Statement ausgeführt. Petry stößt das jedoch sauer auf. In der Pressemeldung steht: "Es ist höchst ungewöhnlich, dass interne Kommunikation zwischen Pressestelle und Senderredaktion zum Anlass öffentlicher Berichterstattung gemacht werden." Zugleich wirft Petry den Medien vor, ihre Absage zu skandalisieren.

Als weiteren Grund für ihre Absage führt die AfD-Vorsitzende ihr Privatleben an: "Sie können sich vorstellen, dass ich mir als Mutter von vier Kindern, die morgens zwischen 6 und 7 Uhr nicht nur ein gemeinsames Frühstück, gefüllte Pausendosen, sondern vor allem ein bisschen Familienleben gewährleisten möchte, gut überlege, welche TV-Termine wichtiger als diese familiäre Aufgabe sind."

Petrys persönliche Worte an Hayali: "Danke, dass Sie mir mit Ihrem Verhalten der letzten Tage diese Entscheidung nun so leicht machen."

Hayali will sich dem ZDF zufolge in der Causa nicht äußern. Morgenmagazin-Redaktionsleiter Thomas Fuhrmann lässt hingegen ausrichten: "Frauke Petry versucht mit ihrer Pressemitteilung von eigenen Versäumnissen abzulenken. Die Morgenmagazin-Moderatorin Dunja Hayali als 'politische Aktivistin' zu bezeichnen, ist abwegig." Man werde Petry je nach journalistischem Anlass auch in Zukunft einladen.

In ihrem Facebook-Post vom Dienstag wirkte Hayali noch gelassen und schrieb zum Abschlus: "Jetzt entspannen wir uns alle und machen einfach das, was wir am besten können - unseren Job." Aber das war vor Petrys jüngster Äußerung.

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