Wenn man über ein TV-Experiment namens „Das Abendessen“ und die darin zu sehenden Familien urteilt, dann sollte man auch kritisch auf seine eigene Esskultur blicken. Etwa gestern Abend: Wurde frisch gekocht? Nein, es gab Tiefkühl-Germknödel. Saßen alle gemeinsam am Tisch? Auch nein, man kam spät vom Sport heim, da hatten Kind und Frau schon gegessen. Gab es gepflegte Konversation? Wieder nein, nur kurzes Gemotze über eine missratene Latein-Ex. Und die Tischmanieren? Nun, die Reste im Vanillesoße-Topf wurden mit dem Finger zusammengekratzt.
Reality-TVTischlein, neck dich
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Im österreichischen Fernsehen konnte man vier ganz normalen Familien je eine Woche lang live beim Abendessen zusehen. Kann Reality-TV auch ohne Krawalle, Ausraster und Intrigen gute Unterhaltung sein?
Von Marc Baumann

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