Geschichte wiederholt sich nicht. Das Fernsehprogramm schon. Auch in seiner Geschichtsvergessenheit. Und oftmals sogar dann, wenn etwas scheinbar Neues zu sehen ist. Wie zum Beispiel im Ersten, da läuft am 8. Mai um 20.15 Uhr „Der falsche Tote“, ein Amsterdam-Krimi. Ein neuer Film, ein neuer Fall, aber eben der neunte dieser Reihe. Und, gravierender: noch ein Krimi mehr. Danach sind zu sehen: das Politmagazin „Kontraste“, die „Tagesthemen“, das Satiremagazin „extra 3“, gefolgt von Comedy – „Die Carolin Kebekus Show“. Um Mitternacht ist Zeit für die Spätausgabe der „Tagesschau“, anschließend gibt es die Wiederholung des vier Stunden zuvor bereits ausgestrahlten Amsterdam-Krimis. Ob den Programmplanern die böse Pointe bewusst ist, dass sie sich an diesem besonderen Tag für „Der falsche Tote“ entschieden haben?
Öffentlich-RechtlicheFernsehen aus der Ramschkiste
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Krimi statt Erinnern: Das Ende von Zweitem Weltkrieg und Naziterror jährt sich zum 80. Mal. Doch bei ARD und ZDF wird erstaunlich wenig Sendezeit auf den historischen Tag verwendet.
Von Stefan Fischer

NS-Gedenken:Was „Nie wieder!“ meint
Überall hört und liest man diese beiden Worte – dabei sind sie längst zur Floskel verkommen. Und, fast schlimmer: Sie sind losgekoppelt vom Schicksal der Juden, die wieder physisch attackiert werden.
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