20 Jahre Viva:Herrlich verrückt

Stefan Raab trug Jeans mit Lederflicken, im Studio stand ein Faxgerät in Form eines Mundes und dann war da noch Mola. Vor 20 Jahren ging der Musiksender Viva auf Sendung. Sieben Dinge, an die wir uns gerne erinnern.

Von Anne Hemmes

20 Jahre Viva

Mola Adebisi

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(Foto: dpa)

Stefan Raab trug Jeans mit Lederflicken, im Studio stand ein Faxgerät in Form eines Mundes und dann war da noch Mola! Vor 20 Jahren ging der Musiksender Viva auf Sendung. Sieben Dinge, an die wir uns gerne erinnern. 1. Der Schriftzug Die vier Dreiecke waren Vivas Erkennungsmerkmal. Der Name entstand eher zufällig: Er ist ein Akronym für Videoverwertungsgesellschaft und war zunächst nur als Scherz gedacht. Aber der Name blieb und etablierte sich. Wer den Musiksender einschaltete, wusste: Der Sender mit dem blau-gelben zeigt Musik, Stars zum Anhimmeln und coole Moderatoren (wie der Herr im Bild, aber dazu später).

20 Jahre Viva

Matthias Opdenhövel

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(Foto: Screenshot)

2. News Cool? Naja. Aber DER war auch mal bei Viva. 1995 moderierte Matthias Opdenhövel die News und berichtete über abgefahrene Dinge, wie "etwas, das es in Deutschland noch nicht so oft gibt: ein Internetcafé." Die Verknüpfung mit dem Netz war es auch, die Viva verpasste - ein Grund, weshalb der Sender später unterging. Aber die News waren für Teenies immerhin spannender als die Tagesschau.

20 Jahre Viva

Mola Adebisi

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(Foto: DPA)

3. Mola Adebisi "Ach, der Mola", sagen viele als Erstes, wenn sie an Viva denken. Bereits zum Sendestart gehörte der Mann mit den Dreadlocks zum Moderatorenteam. Die Couch-Talk-Sendung Interaktiv mit ihm war zu laut, zu blau und das Sofa oft zu klein für alle Gäste.

20 Jahre Viva

Tobi Schlegl

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(Foto: DDP)

3. Tobi Schlegl Tobi Schlegl war der Mädchenschwarm. Seine Frisur war so toll, sagen die einen. Er hat so süß gelächelt, meinen die anderen. Für ihn gingen sie nach der Schule mit zur Freundin, wenn es zu Hause kein Viva gab - oder Fernsehverbot verhängt war.

20 Jahre Viva

Charlotte Roche

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(Foto: OBS)

4. "Fast Forward" Fast Forward sollte für Musikvideos jenseits des Mainstream stehen (dafür standen damals so subversive Bands wie Tocotronic oder Blur) und ging 1995 auf Sendung. Die Sendung floppte allerdings sehr schnell. An Moderatorin Charlotte Roche kann es nicht gelegen haben. Viele Zuschauer fanden sie damals "wahnsinnig cool".

20 Jahre Viva

Jessica Schwarz, Mola Adebisi, Aleksandra Bechtel,

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(Foto: OBS)

5. Comet Bereits zwei Jahre nach dem Sendestart verlieh Viva seinen eigenen Musikpreis. Mit dem "Comet" wurde 1995 unter anderem Schwester S. als "Hip-Hop-Act" ausgezeichnet und die Kelly-Family als "Durchstarter des Jahres". Hier präsentieren Jessica Schwarz (ja, genau, die Schauspielerin) sowie Mola Adebisi und Aleksandra Bechtel den "Comet" 2000. Die Zeiten, in denen Bands wie U2 für die Verleihung nach Deutschland einflogen, sind allerdings vorbei. In diesem und im vergangenen Jahr wurde die Gala zugunsten der European Music Awards des Schwestersenders MTV abgesagt.

20 Jahre Viva

Stefan Raab

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(Foto: ddp images)

6. Stefan Raab Die Ukulele hatte er damals immer dabei. Dazu lange Haare, Brille und Jeans mit Lederflicken: Von 1993 bis 1998 moderierte Stefan Raab Ma' kuck'n und Vivasion. Darin machte er sich über die Kelly Family und Aaron Carter - den kleinen Bruder von Backstreet Boy Nick Carter - lustig. Unvergessen ist auch sein "Sexy Eis"-Lied mit Bürger Lars Dietrich. Mit einigen seiner Viva-Kollegen arbeitete Raab inzwischen auch auf anderen Kanälen zusammen. Matthias Opdenhövel moderierte Schlag den Raab, bevor er zur Sportschau wechselte. Und inzwischen hat der Allrounder sogar eine Polit-Talkshow und moderierte 2013 das Kanzler-Duell.

20 Jahre Viva

Daisy Dee

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(Foto: Imago Stock&People)

7. Verrückte Typen Überhaupt fanden sich bei Viva herrlich unverwechselbare Typen - wie Frank Lämmermann. Der fiel vor allem wegen seiner hochbetonierten Haare auf. Jedes Mal fragten sich die Zuschauer damals, wie viel Dosen Haarspray für diese Frisur draufgingen. Dass seine Witzchen und Sprüche nur halb so amüsant waren: geschenkt. Enie van de Meiklokjes' pinke Mähne leuchtete wie ein Alarmsignal durchs Studio. Daisy Dee (Foto) dagegen hatte ein Talent, ihr Publikum anzukreischen, wenn sie Club Rotation moderierte. Bauchfrei stand sie in irgendeinem Club, schrie gegen Bass und Beats an und hatte später kaum noch Stimme. Beim Zappen blieb man trotzdem bei ihr hängen. Warum? Weil sie einem erste Einblicke in typisch deutsche Großraumdiscos brachte. Und dabei so herrlich verrückt war.

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