Der Bayerische Rundfunk wird 70 Jahre alt, noch vor seiner Gründung hat Walter Ohm für den Vorläufer Radio München Wolfgang Borcherts Hörspiel Draußen vor der Tür über einen an der Heimkehr scheiternden Weltkriegssoldaten inszeniert (Bayern 2, Samstag, 15.05 Uhr). Aus den Gründungstagen ist auch Das Verhör des Lukullus von Bertolt Brecht (Bayern 2, Freitag, 21.05 Uhr). Thematisch passend: Die verquere Abrechnung mit dem Nazi-Vater im Hörspiel Bei mir hing Vati immer pünktlich am Galgen (NDR Kultur, Mittwoch, 20 Uhr). Bei uns in Auschwitz wiederum basiert auf Briefen von Tadeusz Borowski, der als Häftling in dem Konzentrationslager nach einer Normalität sucht, die ihn den Wahnsinn seines Alltags ertragen lässt (Bremen Zwei, Sonntag, 18.05 Uhr).
Oben und unten
Die fetten Jahre sind vorbei. Selbst für Mediziner, jedenfalls in Karl-Heinz Böllings Groteske Der Zahnarzt und der Fußballspieler (MDR Kultur, Montag, 22 Uhr). Und deutlicher noch in Thomas Köcks Dreiteiler Jenseits von Fukuyama, in dem Wissenschaftler um Stellen und die Deutungshoheit über den sozialen Wandel ringen (WDR 3, Montag bis Mittwoch, 19.04 Uhr). Ganz unten angekommen ist bereits der Trinker in Robert Schoens Hörspiel Schicksal, Hauptsache Schicksal (WDR 5, Sonntag, 19.05 Uhr). Das Feature Viel Druck für wenig Geld beleuchtet die Sicherheitsbranche (DLF, Dienstag, 19.15 Uhr).
Mut und Spleen
Zwei spannende Autoren werden porträtiert: Der Schweizer Paul Nizon in Die Stadt, der Sex, das Schreiben (DLF, Freitag, 20.10 Uhr) und der Tunesier Gilbert Naccache in Das Ende der Nacht (SWR 2, Dienstag, 15.15 Uhr). Patricia Görg ist mit zwei schrägen Hörspielen im Programm vertreten: Zoo (SWR 2, Sonntag, 18.20 Uhr) und Kunckels Kunst (DLF Kultur, Mittwoch, 21.30 Uhr). Abenteuerlich: Die letzte Fahrt der Sofala von Joseph Conrad (HR 2, Sonntag, 14.04 Uhr).