Mit dem Liebeskummerlied "Arcade" des Interpreten Duncan Laurence haben die Niederlande den Eurovision Song Contest in Tel Aviv gewonnen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Italien und Russland. Das Duo S!sters aus Deutschland landet unter den 26 Finalisten auf Rang 24. Von den Länder-Jurys hatte der deutsche Beitrag "Sister" vereinzelt auch höhere Punktzahlen bekommen - das Publikum strafte den Song allerdings ab: null Punkte. Die Kandidatinnen setzen damit die deutsche Misserfolgsserie fort, die nur im letzten Jahr unterbrochen worden war, als Michael Schulte überraschend Platz vier erreichte.
Für die Niederlande ist es der fünfte Sieg - zuletzt gewann das Land 1975. Der 25-jährige Laurence traf mit seiner Ballade den Geschmack des Publikums und der Jury. Der Niederländer sang am Piano sitzend eine berührende Ballade über die schmerzhaften Seiten der Liebe und ein gebrochenes Herz.
Madonna sorgte mit ihrem bis vor wenigen Tagen noch auf der Kippe stehenden Auftritt während der Abstimmungspause für Entzückung bei den Zuschauern. Die Pop-Ikone sang - etwas schief - ihren Hit "Like a Prayer", umgeben von Kutte tragenden Statisten. Danach präsentierte die Amerikanerin mit dem US-Rapper Quavo den nach Jamaika und Dancehall klingenden neuen Song "Future".
Australien erneut als Ehrengast dabei
26 Lieder konkurrierten beim Finale. Zum fünften Mal war das ferne Australien als Ehrengast dabei, weil es dort viele Fans der Show gibt. Insgesamt nahmen am ESC in diesem Jahr 41 Länder teil. 15 Beiträge wurden in den beiden Semifinals (Halbfinals) aussortiert.
Neben Deutschland sind als große Geldgeber automatisch Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien fürs Finale gesetzt, ebenso der Gastgeber, also diesmal Israel. Deutschland hat bisher zweimal den ESC gewonnen: 2010 mit Lena und 1982 mit Nicole.
Der Eurovision Song Contest fand in Tel Aviv statt, weil die israelische Sängerin Netta Barzilai im vergangenen Jahr mit ihrem Song "Toy" gesiegt hatte.
Alle Platzierungen im Überblick:
01. NIEDERLANDE - Duncan Laurence ("Arcade"): 492 Punkte
02. ITALIEN - Mahmood ("Soldi"): 465 Punkte
03. RUSSLAND - Sergey Lazarev ("Scream"): 369 Punkte
04. SCHWEIZ - Luca Hänni ("She Got Me"): 360 Punkte
05. NORWEGEN - KEiiNO ("Spirit In The Sky"): 338 Punkte
06. SCHWEDEN - John Lundvik ("Too Late for Love"): 332 Punkte
07. ASERBAIDSCHAN - Chingiz ("Truth"): 297 Punkte
08. NORDMAZEDONIEN - Tamara Todevska ("Proud"): 295 Punkte
09. AUSTRALIEN - Kate Miller-Heidke ("Zero Gravitiy"): 285 Punkte
10. ISLAND - Hatari ("Hatrið mun sigra - Hass wird siegen"): 234 Punkte
11. TSCHECHIEN - Lake Malawi ("Friend Of A Friend"): 157 Punkte
12. DÄNEMARK - Leonora ("Love Is Forever"): 120 Punkte
13. SLOWENIEN - Zala Kralj und Gašper Šantl ("Sebi - Selbst"): 105 Punkte
14. FRANKREICH - Bilal Hassani ("Roi"): 105 Punkte
15. ZYPERN - Tamta ("Replay"): 101 Punkte
16. MALTA - Michela ("Chameleon"): 95 Punkte
17. SERBIEN - Nevena Božovic ("Kruna - Krone"): 92 Punkte
18. ALBANIEN - Jonida Maliqi ("Ktheju tokës - Kehre zurück in dein Land"): 90 Punkte
19. ESTLAND - Victor Crone ("Storm"): 86 Punkte
20. SAN MARINO - Serhat ("Say Na Na Na"): 81 Punkte
21. GRIECHENLAND - Katerine Duska ("Better Love"): 71 Punkte
22. SPANIEN - Miki ("La Venda"): 60 Punkte
23. ISRAEL - Kobi Marimi ("Home"): 47 Punkte
24. DEUTSCHLAND - S!sters ("Sister"): 32 Punkte
25. WEISSRUSSLAND - Zena ("Like It"): 31 Punkte
26. GROSSBRITANNIEN - Michael Rice ("Bigger Than Us"): 16 Punkte