Wenn Linda Rachel Sabiers über ihre Identität als Jüdin spricht, bekommt sie häufig zu hören: »Ich habe vorher noch nie einen Juden getroffen.« In ihrer neuen Kolumne räumt die Berliner Autorin mit falschen Vorstellungen über das Judentum auf (etwa, dass man Juden am Aussehen erkennen könne). Sie berichtet über das Hin- und Hergerissensein zwischen Tradition und Moderne. Und sie erklärt, warum sie als Kind am liebsten Roth- schild heißen wollte – und warum sie gegen jiddische Begriffe wie »Mischpoke« allergisch ist
SZ MagazinMein deutsch-jüdisches Leben
:Geteilte Heimat
Unsere Autorin ist Deutsche. Und Jüdin. Geht das beides zugleich? Und wie? Am Tag der Deutschen Einheit stellen sich diese Fragen besonders deutlich. Letzte Folge der Kolumne "Mein deutsch-jüdisches Leben"
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:Ein symbolisches Innehalten
Ende September beginnt das jüdische Jahr 5780. Den Neujahrstag nutzen viele Juden, um in Ruhe Bilanz zu ziehen – und zwar auch dann, wenn sie das restliche Jahr nicht besonders religiös leben.
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:Mit mir selbst im Reinen
Als Kind träumte unsere Autorin davon, kurz vor ihrer Hochzeit ins jüdische Ritualbad Mikwe einzutauchen. Später lernte sie, woher die Tradition der Reinwaschung der Frau kommt - und begann zu zweifeln.
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:Jede Woche ein Sabbatical
Manche religiöse Juden dürfen am Schabbat nicht einmal Toilettenpapier abreißen. Wer es nicht so streng nimmt, nützt den Tag, um Energie zu tanken. Denn der jüdische Ruhetag ist die Mutter der Entschleunigungsbewegung.
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:Und wenn der Rabbiner zurückschlagen würde?
In der Literatur und im Film gibt es keine jüdischen Rächerfiguren - Quentin Tarantinos "Bärenjude" ist die große Ausnahme. Warum eigentlich?
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:Wenn Mama nie anklopft
Jeder kennt das Klischee der neugierigen jüdischen Mutter. Und tatsächlich ist mangelnder Respekt vor Privatsphäre in jüdischen Familien nicht ganz untypisch.
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:Jüdin aus Liebe
Wer keine jüdische Mutter hat, muss durch einen jahrelangen Prozess gehen, um zu konvertieren. Das belastet viele junge Beziehungen, die ihre Kinder jüdisch erziehen wollen. Ist das Mutter-Prinzip noch zeitgemäß?
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:Wir Unbekannten von Nebenan
Orthodox? Traditionell? Liberal? Unsere Autorin hat lange selbst nach Schubladen gesucht, in die ihre jüdische Identität passen könnte. Doch die Wahrheit ist viel komplizierter.
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:Ein Kompass mit zwei Nadeln
Persönliche Vorbilder muss man nicht nur in Geschichtsbüchern suchen: Wie unsere Autorin im jüdischen und im preußischen Zweig ihrer Familie zwei sehr unterschiedliche Frauen fand, an denen sie sich ein Beispiel nehmen will.
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:Ich schämte mich, als Jüdin kein Geld zu haben
Das Stereotyp des reichen Juden hält sich seit Jahrhunderten. Was viele für ein harmloses Klischee halten, kann auf unterschiedlichen Ebenen Unheil anrichten.
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:Mein Sonntagmorgen mit Adolf
Für unsere jüdische Autorin ist es ein festes Ritual: Sonntags sieht sie zum Frühstück eine Hitler-Doku. Hier erklärt sie, warum sie das Böse manchmal beruhigend findet.
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:Mit jüdischem Humor gegen den Mietpreiswahnsinn
Wie schafft man es, am Berliner Wohnungsmarkt nicht zu verzweifeln? Zum Beispiel mit einer mehr als 100 Jahre alten Geschichte über einen Rabbiner, einen Hund und eine Ziege.
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:"Wieso denkst du nach dem Sex daran, dass ich Jüdin bin?"
Auch nichtreligiöse Juden bleiben bei der Partnersuche oft unter sich, und nutzen jüdische Apps wie "JSwipe" statt Tinder. Unsere Kolumnistin hat das ebenfalls probiert, doch ihr Glück fand sie anderswo.
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:Warum ich nicht mehr mit Rechtsextremen spreche
Kann man Antisemiten und Rassisten im Gespräch entzaubern – oder gar überzeugen? Unsere jüdische Kolumnistin hat das lange Zeit probiert. Doch mit Demokratiefeinden kann es keinen echten Dialog geben.
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:Eine Stadt auf Crack, die sich treiben lässt
Tel Aviv war für unsere Kolumnistin immer ein Sehnsuchtsort. Doch den Versuch, dort zu leben, musste sie nach einigen Monaten wieder abbrechen. Eine Liebeserklärung an die anstrengendste und schönste Stadt der Welt.
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:Hört mir auf mit Jiddisch!
Viele Deutsche beginnen mit jüdischen Begriffen zu jonglieren, sobald sie erfahren, dass sie mit einem Juden sprechen: Mazel Tov, Mischpoke, Meschugge. Warum das Quatsch ist - und längst nicht alle Juden jiddisch sprechen.
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:"Hast du jüdisch gewählt?"
Es gibt Juden, die machen ihre Wahlentscheidung von der Frage abhängig: Welche Partei tut am meisten gegen Antisemitismus? Unsere Kolumnistin hat sich bei der EU-Wahl erstmals von diesem Denken befreit.
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:Wie jüdische Rituale beim Trauern helfen können
Sieben Tage auf dem Boden sitzen, die eigene Kleidung zerreißen, alle Spiegel in der Wohnung abdecken: Für Außenstehende mögen die jüdischen Trauerregeln befremdlich wirken, doch als die Tante unserer Kolumnistin vor 15 Jahren plötzlich verstarb, wurden sie zum größten Trost in der schwierigsten Zeit.
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:Wie ein umgekehrtes Ghetto
In deutschen Städten gibt es Gegenden, die man als Jude nicht betreten sollte. Unsere jüdische Kolumnistin erklärt, wie sich das anfühlt – und unter welchen Umständen sie dann doch in die sogenannte No-go-Area geht.
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:Ich wollte so gerne eine Rothschild sein
Früher hat unsere Kolumnistin sich einen jüdisch klingenden Namen gewünscht - Silber, Stein, Gold, am liebsten was mit Edelmetallen. Heute weiß sie: Damit ist sie nicht alleine. Jüdische Namen gelten als Eintrittskarten in einen vermeintlich exklusiven Kreis. Erste Folge der Kolumne "Mein deutsch-jüdisches Leben".