Zeckenbiss:Das dicke Ende

Zecken können Borreliose übertragen. Das Heimtückische: Jahre nach dem Infekt können Gelenke, Muskeln oder das Herz erkranken.

Verdächtig gerötete Hautstellen, die sich vergrößern, sollten frühzeitig von einem Arzt untersucht werden. Denn dahinter könne sich eine Borreliose-Infektion als Folge eines Zeckenstichs verbergen, warnt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Das gilt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.

gelenksentzündung

Spätfolgen einer Borreliose können entzündete Gelenke sein

(Foto: Foto: iStockphotos)

Und wenn diese Infektion nicht zeitnah behandelt werde, könnten sich die Bakterien weiter ausbreiten und noch Monate oder Jahre später Gelenkentzündungen verursachen - bei Kindern oft in den Knie-, Finger-, Hand- und Sprunggelenken oder Ellenbogen.

Etwa sechs Prozent der Kinder mit Lyme-Borreliose entwickeln solche Gelenkentzündungen. Manchmal befallen die Bakterien nach Angaben von Verbandssprecher Ulrich Fegeler auch die Hirnhäute, die Augen, das Herz oder die Muskeln.

Die häufigste Spätkomplikation im Kindesalter sei die Lähmung des Facialisnerven, der die Gesichtsmuskulatur versorge. Bei entsprechenden Lähmungen könnten auf der befallenen Seite das Auge und teilweise die Lippen nicht mehr richtig geschlossen werden.

Generell kann sich die Borreliose nach einem Zeckenstich durch die unterschiedlichsten Symptome bemerkbar machen. Bereits fünf Tage nach dem Stich könne eine gerötete kreisförmige Hautstelle um den Stich herum auftreten, die sich vergrößere, während sie im Zentrum verblasse, sagt Fegeler. Dies werde als Wanderröte bezeichnet.

Ein bis mehrere Wochen nach dem Stich zeigten Kinder in der Regel grippeähnliche Symptome. Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen täuschten dann eine Erkältung vor.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: