Süddeutsche Zeitung

Youtube-Videos zeigen enttäuschte Kinder:Schadenfreude ist die schönste Freude

Der amerikanische Komiker Jimmy Kimmel hat Eltern dazu aufgerufen, ihre Kinder mit einem Vorab-Weihnachtsgeschenk zu überraschen und die Reaktionen zu filmen. Doch statt der Produkte vom Wunschzettel gab es nur Schrott.

Titus Arnu

Es gibt Leute, die behaupten, das Schönste an der Weihnachtszeit sei die Vorfreude. Totaler Quatsch! Das Schönste ist der Moment, wenn die Kinder die Geschenke auspacken. Wildes Zerren, hektisches Reißen, Papier fliegt in Fetzen durchs Wohnzimmer - dann der bange Blick auf den Inhalt.

Ist es hoffentlich der Lego-Todesstern? Vielleicht ein Nintendo 3DS? Bitte, bitte keine Unterwäsche mit Schlümpfen drauf!

Man stelle sich den Blick eines Fünfjährigen vor, wenn er statt der ersehnten Playmobil-Ritterburg eine vergammelte Banane auspackt: Exakt diesen Blick hat der amerikanische Comedian Jimmy Kimmel eingefangen.

Er rief Eltern in seiner Fernsehshow dazu auf, ihre Kinder ein Vorab-Weihnachtsgeschenk auspacken zu lassen, die Reaktionen zu filmen und das Ergebnis bei Youtube hochzuladen. Statt der Produkte vom Wunschzettel war nur Schrott in den Päckchen: ein angebissenes Toastbrot, eine Zwiebel, eine halbleere Saftflasche.

In einer anderen, ebenso großartigen Youtube-Aktion filmten Eltern ihre Kinder, nachdem sie ihnen gebeichtet hatten, dass sie alle ihre an Halloween gesammelten Süßigkeiten gegessen hatten (was zum Glück nicht stimmte). Die Gesichter der Kinder sind sehenswert: von purer Fassungslosigkeit über brutale Wut bis zu tiefer Trauer. Einerseits sehr grausam, andererseits auch sehr lustig.

Schadenfreude ist viel erfrischender als Vorfreude.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1235330
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 15.12.2011/jkz/jobr
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.