Historie:"Die haben wir alle geplündert und ausgeraubt"

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Landsknechte überfallen ein Dorf: zeitgenössische Darstellung von Söldnergräueln im Dreißigjährigen Krieg. (Foto: Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo)

Fassungslos verfolgte die Welt den Zug der Gruppe Wagner nach Moskau. Privatarmeen und Söldnertruppen wie diese sind so alt wie die Kriege selbst - und entglitten immer wieder denen, die sie schufen.

Von Johanna Pfund

Es ist der 4. Juli 1636. Seit 18 Jahren herrscht schon Krieg in Europa, mal in Böhmen, mal oben an der Nordsee, mal in Köln. Zwölf weitere Jahre wird das so weitergehen, bis 1648 der Westfälische Friede den Dreißigjährigen Krieg beenden wird. Bis dahin ziehen die Regimenter der Katholischen Liga, der Protestantischen Union und all der anderen wechselnden Kriegsparteien kreuz und quer durch Mitteleuropa, verwüsten Städte und Landstriche. Peter Hagendorf ist einer der vielen Söldner in diesem Krieg, und er macht das, wofür er bezahlt wird: kämpfen und töten. Wie auch an diesem Sommertag, für den er Folgendes notiert: "Den 4. Juli sind wir an die französische Grenze gekommen und an einem Schloß vorüber gezogen. Darin sind 7 Bauern gewesen, die haben sich gegen die ganze Armee gewehrt. Also haben wir das Schloß angezündet und samt den Bauern verbrannt."

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